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    ROUNDUP 2  594  0 Kommentare Ukraine-Konflikt lässt Henkel vorsichtig werden

    (neu: Aktienkurs, Aussagen aus der Konferenz)

    DÜSSELDORF (dpa-AFX) - Der Konsumgüterriese Henkel stellt sich auf eine weiterhin schwierige Lage im wichtigen Markt Russland ein. "2015 werden wir dort eher eine Verschlechterung sehen", sagte Vorstandschef Kasper Rorsted am Mittwoch bei der Vorstellung der Jahresbilanz in Düsseldorf. Der schwache Rubelkurs dürfte im laufenden Jahr mit etwa 100 Millionen Euro negativ auf das operative Ergebnis durchschlagen, weil Henkel seine Rohstoffe in Euro oder Dollar beziehe. Langfristig sieht sich der Henkel-Chef in Russland aber auf Kurs. "Es gibt keinen Grund, unsere Strategie zu ändern."

    Bereits 2014 hatten Wechselkurseffekte das Wachstum im Konzern so gut wie aufgezehrt, was maßgeblich auf das Konto der osteuropäischen Währungen ging. Beim Konzernumsatz schaffte es der Hersteller von Marken wie Persil, Loctite und Schwarzkopf mit 16,43 Milliarden Euro daher nur knapp über das Vorjahresniveau. Organisch - also ohne die Belastungen durch Wechselkurseffekte sowie Zu- und Verkäufe - wuchsen die Erlöse um 3,4 Prozent. Gebremst wurde Henkel auch von einer rückläufigen Entwicklung in Nordamerika. Zu wenige neue Produkte, aber auch Managementfehler ließen den Konzern hinter der ohnehin starken Konkurrenz von Procter & Gamble , Unilever oder L'Oreal zurückfallen.

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    Hingegen stieg das um Sondereffekte bereinigte Betriebsergebnis (Ebit) Dank Kosteneinsparungen um knapp 3 Prozent auf 2,59 Milliarden Euro. Der auf die Anteilseigner entfallende Gewinn verbesserte sich um 2,5 Prozent auf 1,63 Milliarden Euro. Den Aktionären will Henkel für 2014 eine Dividende von 1,31 Euro je Vorzugsaktie zahlen. Dies wären gut 7 Prozent mehr als im Vorjahr.

    An der Börse setzten die Zahlen dem jüngsten Rekordlauf der im Dax notierten Vorzugsaktie ein jähes Ende. Am frühen Nachmittag verloren die Papiere knapp 3 Prozent. Allerdings hatten sie seit ihrem letzten größeren Tief Mitte Oktober um mehr als 40 Prozent gewonnen. Enttäuscht zeigten sich Analysten insbesondere von den verhaltenen Erwartungen des Konzerns ans laufende Jahr. So will Henkel seine bereinigte operative Marge lediglich minimal auf etwa 16 Prozent steigern. Der Umsatz soll organisch um 3 bis 5 Prozent wachsen.

    VORSICHTIGE PROGNOSE

    Die Zurückhaltung erklärte Rorsted mit den vielen politischen Risiken weltweit und dem volatilen wirtschaftlichen Umfeld. Wegen des anhaltenden Konflikts zwischen Russland und der Ukraine erwarte er eine Stagnation in Osteuropa und weiteren Druck auf die russische Wirtschaft und Währung, sagte er. Russland ist Henkels viertgrößter Markt. Sich dort zurückzuziehen, ist für Rorsted keine Option: "Wir haben schon viele Krisen überstanden und sind geduldig."

    Während Henkel gegen Währungsschwankungen wenig ausrichten kann, will der Konzern die hausgemachten Probleme in Nordamerika rigoros angehen. 2014 war dort der Umsatz organisch um fast 3 Prozent auf 2,9 Milliarden Euro gesunken. Nordamerika sei der wichtigste Markt überhaupt, unterstrich Rorsted die Bedeutung der Region. Im Management habe es bereits einige Wechsel gegeben. Neue Impulse sollen auch die im vergangenen Jahr in den USA zugekauften Haarpflegemarken liefern.

    WEITERE ÜBERNAHMEN

    Henkel hatte im vergangenen Jahr mehre Übernahmen gestemmt und dafür insgesamt 1,8 Milliarden Euro in die Hand genommen. Auch künftig will der Konzern weiter auf Einkaufstour gehen. Dafür könne der Konzern bis zu 4,5 Milliarden Euro aufwenden, sagte Finanzchef Carsten Knobel. Allerdings müsse sich der geeignete Kandidat finden. Ob Henkel ein Interesse an der Procter & Gamble-Tochter Wella habe, die derzeit im Schaufenster steht, wollte Henkel nicht sagen./she/jha/fbr




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