Griechenland
Trotz drohender Staatspleite - Osteuropabank will in Griechenland investieren
Der Schuldenstreit zwischen Griechenland und der Euro-Zone ist am Wochenende erneut eskaliert, dem Land droht einmal mehr die Staatspleite (Siehe: Griechenland droht Europa mit Flüchtlingswelle – Treiben es Tsipras und Co. jetzt zu weit?).
Angesichts einer solchen Gemengelage halten sich die meisten Investoren lieber fern von Griechenland, besser nicht die Finger verbrennen. Dabei riet der US-Nobelpreisträger Robert Shiller vor Kurzem dazu, genau jetzt in griechische Aktien einzusteigen. Es sei Zeit für ein „spektakuläres Investment“ (wallstreet:online berichtete).
Dann einsteigen, wenn alle anderen aussteigen – so lautet offenbar auch das Motto der Europäischen Bank für Wiederaufbau und Entwicklung (Osteuropabank). Die will sich nämlich erstmals finanziell in Griechenland engagieren.
Banker loten Investitionsmöglichkeiten aus
Einem Bericht der „WirtschaftsWoche“ zufolge halten sich Experten der Londoner Bank seit vergangenem Donnerstag in Athen auf, um in Gesprächen mit der Regierung geeignete Projekte auszuwählen. Im Blick haben die Banker dabei vor allem die Finanzierung von kleinen und mittelständischen Unternehmen sowie Projekte im Infrastruktur- und Energiebereich.
Das Volumen des finanziellen Engagements, das zunächst bis Ende 2020 begrenzt wurde, steht noch nicht fest. Insider gehen davon aus, dass mehr als eine Milliarde Euro zur Verfügung steht. „Die Bank wird sich darauf konzentrieren, dem Privatsektor in Griechenland zu helfen, um zur wirtschaftlichen Erholung des Landes beizutragen“, sagte Bank-Präsident Suma Chakrabarti der „WiWo“, „unsere Kredite werden im Rahmen der Verhandlungen vergeben, die Griechenland mit der EuroGruppe führt.“
Bisher hatte die Osteuropabank in Griechenland nur technische Hilfe geleistet und Tochtergesellschaften griechischer Unternehmen in Osteuropa mit einem Gesamtbetrag von 2,3 Milliarden Euro unterstützt.
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Die Osteuropabank war 1991 gegründet worden. Ihre Anteile verteilen sich auf 64 Staaten, die EU und die Europäische Investitionsbank.