Banken steigern Kreditvergabe im Ausland weiter
BASEL (dpa-AFX) - Das internationale Bankgeschäft zieht nach längerer Flaute weiter an. Von Juli bis Ende September 2014 vergaben die Geldinstitute das dritte Quartal nacheinander wieder mehr Kredite im Ausland, wie die Bank für Internationalen Zahlungsausgleich (BIZ) am Mittwoch in Basel mitteilte. Verglichen mit dem zweiten Quartal und bereinigt um Wechselkurseffekte sei die grenzüberschreitende Kreditvergabe um fast 500 Milliarden auf 29,3 Billionen US-Dollar gestiegen. Zum Vorjahreszeitraum legte sie um fünf Prozent zu.
Damit scheint sich der Aufwärtstrend zu verfestigen. Von Anfang 2012 bis Ende 2013 war die grenzüberschreitende Kreditvergabe noch kontinuierlich gesunken. Allerdings liegen die Werte in den westlichen Industrieländern noch ein Viertel unter dem Niveau von vor der Finanzkrise im Herbst 2008. In den Schwellenändern liegen sie deutlich darüber.
Die BIZ erkennt in den aktuellen Daten auch einen wachsenden Risikoappetit bei den Banken angesichts historisch niedriger Zinsen in vielen wichtigen Volkswirtschaften. Vor allem die asiatischen Schwellenländer lockten den Statistiken der "Zentralbank der Zentralbanken" nach zahlreiche Investoren aus der Bankbranche an.
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Dabei schwächte sich das Kreditwachstum in China aber deutlich ab. Das könnte laut BIZ darauf hindeuten, dass der Höchststand in dem Land nach Jahren des Booms angesichts einer sich abschwächenden Wirtschaftsdynamik bald erreicht ist. Der sich zuspitzende Konflikt mit Russland schreckte derweil Investoren ab. Russische Schuldner erhielten 15 Prozent weniger Kredite aus dem Ausland als ein Jahr zuvor./enl/zb/fbr