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    EUR/USD  2129  0 Kommentare Der Euro kann es noch

    Der Kurs des EUR/USD kann es noch, nämlich Stärke zeigen. Nachdem der Kurs des wichtigsten Währungspaares in den letzten Monaten ohne große Korrekturen in die Nähe der Parität rutschte, könnte sich nun die Situation etwas geändert haben.

    Zum ersten Mal seit Monaten zeigt sich der Kurs des EUR/USD widerspenstig und läuft, ausgehend von den Tiefstkursen bei ca. 1,05 USD, relativ schnell zurück zu den lokalen Höchstkursen um die Marke von 1,10 USD. Diese charttechnisch wichtige Widerstandszone um 1,10 USD könnte in den nächsten Tagen im Fokus bleiben, denn ein Bruch würde den Shorties nicht schmecken und könnte aus charttechnischer Sicht den Weg bis zur nächsten Widerstandszone frei machen, die bei ca. 1,15 USD verläuft.

    Unter den meisten FX-Analysten ist das Erreichen der Parität im EUR/USD so gut wie ausgemacht. Und die großen Spekulanten und Trader sind nach wie vor extrem Short eingestellt. Das zumindest verraten die Commitment-of-Traders Daten der CFTC, welche zeigen, dass die Netto-Short Positionierung der großen Player im EUR/USD-Future immer noch in der Nähe der historischen Höchststände herumdümpelt.

    Die Sache die sich nun langsam ändern könnte ist die Frage nach der fairen Bewertung des Euros gegenüber dem US-Dollar. Hierfür wird in der Regel die Kaufkraftparität herangezogen. Ein Erreichen der Parität bleibt das übergeordnete Kursziel im intakten charttechnischen Abwärtstrend, aber nach einer so schnellen Abwertung könnte die Bewertungsfrage weiter in den Fokus der Investoren rücken.

    Die Kaufkraft des Euros gegenüber dem US-Dollar hat enorm an Wert verloren, je nachdem welchen Warenkorb (CPI, OECD oder Big Mac-Index) man auswählt, kommt man bei einem Kurs des EUR/USD von 1,05 USD auf eine Unterbewertung des Euros gegenüber dem US-Dollar von 10 bis 20 Prozent.

    Ausgehend von dem langfristig gültigen Kaufkrafttheorem müsste der EUR/USD-Kurs zu momentanen Güterpreisen bei ca. 1,17 USD bis 1,27 USD stehen. Oder anders gesagt, ein US-Amerikaner bekommt für seine Dollars bei einem EUR/USD-Kurs von 1,05 USD in etwa 10 bis 20 Prozent mehr Ware für sein Geld. Das könnte die großen Investoren zu dem Gedanken führen, dass die starke Abwertung nun fundamentale Kräfte in Gang setzt, die einer weiteren Abwertung entgegenstehen.

    Das extrem bearishe Sentiment unter den großen Spekulanten und der Fakt, dass die FX-Retail Trader in ihrer Mehrheit kurzfristig auf die Short-Seite im EUR/USD springen, könnte zu dem Fazit führen, dass die Korrektur im EUR/USD-Kurs noch nicht an ihr Ende gelangt ist und noch Potential bis in den Bereich um 1,15 USD bieten könnte.

     



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    Oliver Bossmann
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    Oliver Bossmann ist bei ETX Capital als Marktanalyst tätig. Er arbeitet seit über zehn Jahren in der Finanzbranche und hat sich auf den Bereich CFD- und FX-Trading spezialisiert. Zuletzt war er bei dem amerikanischen Forex-Broker FXCM als Marktanalyst angestellt und leitete den Unternehmensbereich FXCM Research in Deutschland. Bis 2009 verwaltete er als Head of Trading beim Broker FX Flat private und institutionelle Kundengelder in Form eines Managed Accounts.
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    Verfasst von 2Oliver Bossmann
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