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    ROUNDUP  413  0 Kommentare Air Berlin mit Rekordverlust - Hoffen auf Gewinn 2016

    BERLIN (dpa-AFX) - Die Durststrecke für Air Berlin geht weiter: Deutschlands zweitgrößte Fluggesellschaft hat 2014 den größten Verlust ihrer Firmengeschichte eingeflogen. Unter dem Strich beläuft sich das Minus auf bis zu 387 Millionen Euro. Endgültige Zahlen sollen erst Ende April vorliegen - einen Monat später als geplant. Grund sind die unklaren Kosten für die teure Sanierung, wie das Unternehmen überraschend am Donnerstagabend mitteilte. 2015 will der neue Vorstandschef Stefan Pichler die jahrelange Abwärtsspirale endlich durchbrechen und 2016 schwarze Zahlen abliefern.

    Mit dem Verlust von 2014 schneidet Air Berlin noch schlechter ab als von Analysten befürchtet. Die Aktie des Unternehmens lag am Morgen mit einem halben Prozent im Minus.

    Den Fehlbetrag für 2014 bezifferte das Management auf 362 Millionen bis 387 Millionen Euro. Im Vorjahr hatte das Defizit bereits 316 Millionen Euro betragen. Die Höhe der Aufwendungen für den Umbau des Unternehmens lägen zwischen 85 und 110 Millionen Euro und seien "noch nicht abschließend ermittelt", hieß es zur Begründung für die breite Spanne. Der hohe Verlust liege zudem maßgeblich an dem fortgesetzten Verfall der Ticketpreise im Passagiergeschäft. Ursprünglich wollte Air Berlin endgültige Zahlen an diesem Montag (30. April) vorlegen.

    Der neue Vorstandschef Pichler hatte Anfang März einen neuen Billigtarif und mehr Angebote für Geschäftsreisende angekündigt. In drei Phasen sollen Management und Vertrieb umgebaut werden. Pichler will das Flugangebot stärker auf ertragreiche Strecken ausrichten und die Drehkreuze wie Düsseldorf und Berlin ausbauen. Das Flugangebot soll zunächst weiter schrumpfen. Außerdem will das Management den Vertrieb verbessern. Von neuer Software verspricht sich das Unternehmen eine bessere Durchsetzung höherer Ticketpreise.

    Für dieses Jahr erwartet Air Berlin durch die eingeleiteten Änderungen im Geschäftsmodell "eine deutliche Ergebnisverbesserung". Diese solle "die Grundlage für eine angestrebte Rückkehr zur Profitabilität in 2016 schaffen", hieß es. Während Pichler für die kommenden Monate das Flugangebot weiter zusammengestrichen hat, peilt er für die Zeit ab April nächsten Jahres wieder Wachstum an - und erwartet dann Gewinne.

    Der Manager, der die Konzernführung Anfang Februar von Wolfgang Prock-Schauer übernommen hatte, verwies nun auf eine günstige Entwicklung zum Start ins neue Jahr. Bereinigt um Sondereffekte dürfte sich der operative Quartalsverlust im ersten Quartal demnach von rund 183 Millionen Euro um etwa 25 Millionen Euro verbessern. Air Berlin werde die negative Spirale vergangener Jahre 2015 durchbrechen, versprach Pichler.

    Der Umsatz des Konzerns lag 2014 fast unverändert zum Vorjahr bei 4,16 Milliarden Euro (2013: 4,15 Mrd. Euro). Als vorläufiges operatives Ergebnis (Ebit) nannte Air Berlin minus 279 bis minus 304 Millionen Euro im Vergleich zu minus 232 Millionen Euro im Jahr zuvor. Mit Air Berlin flogen im vergangenen Jahr 31,7 Millionen Passagiere, 0,6 Prozent mehr als 2013./stw/brd/mmb/stb




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