Drei Dinge
Drei Dinge, sie Sie NICHT tun müssen, um Rendite zu erzielen - Seite 2
Kurzum, 'Junk Bonds' für Privatanleger sind: eine schlechte Wahl. Indexfonds (ETF) in 'Junk Bonds': eine noch schlechtere Wahl.
#2: Daytrading mit CFD
Ich habe häufig eine sehr kritische Einstellung gegenüber der AFM (Finanzaufsichtsbehörde in den Niederlanden), muss ihr jedoch vollständig zustimmen, wenn sie die Anleger vor CFD-Produkten warnt. Im Prinzip gehören die CFD ins Casino und nicht in ein Anlageportfolio.
CFD ist die Abkürzung für 'Contract for Difference' und stellt im Prinzip eine Wette 'gegen das Haus' dar, ohne dass der zu Grunde liegende Wert (Aktien, Rohstoffe oder Obligationen) dabei eine Rolle spielen würde. Häufig handelt es sich um kurzfristige Kontrakte, beispielsweise 24 Stunden, so dass diese Spekulation wenig mit dem soliden Handwerk des Anlegens zu tun hat.
Diese CFD ähneln einem früheren Phänomen in den Vereinigten Staaten, als die so genannten 'Bucket Shops' wie Pilze aus dem Boden schossen. Hier trafen sich Otto Normalbürger, um mit Aktien und Rohstoffen zu spekulieren, im Prinzip jedoch ging man eine Wette gegen das Haus ein. Eine Eigentumsübertragung der zu Grunde liegenden Wertpapiere fand niemals in irgendeiner Form statt. Die amerikanischen Behörden griffen ein: 1920 waren diese Handelshäuser bereits so gut wie verboten.
Aufgrund der niedrigen Renditen fallen zahlreiche Privatanleger auf die grandiosen Versprechungen dieser Turboanlage herein. Dabei werden den Anlegern potentielle Renditen von Hunderten oder Tausenden Prozenten um die Ohren geschlagen. Die Wahrscheinlichkeit ist jedoch größer, dass Sie Ihre gesamte Einlage verlieren. Spielen Sie nicht mit Levelling und kurzfristigen CFD- Kontrakten, wenn Sie nicht wissen, was Sie tun. Sie könnten ihr Geld genauso gut im Pferderennen einsetzen.
#3: Tech-Aktien
Tech-Aktien erfreuen sich einer beispiellosen Popularität. In den Zeitungen sind absurde Bewertungen für Unternehmen wie Instagram (33 Milliarden Dollar bei einem Umsatz von 700 Millionen), Slack (2,8 Milliarden), Snapchat (15 Milliarden) und Pinterest (11 Milliarden) zu lesen. Es fällt einem schwer, zu glauben, dass diese virtuellen Pinnwände (Pininterest) oder Foto-Apps (Snapchat) häufig ohne nennenswerte Einkünfte Milliarden wert sein sollen.
Da jedoch viele Privatleute diese Plattformen kennen oder selbst von deren Angeboten Gebrauch machen, ist es natürlich verlockend, Geld in eine ´Twitter-Aktie' zu stecken. Der Name ist so bekannt, und die Aktie erweckt daher ein solch vertrautes und im gewissen Sinne 'sicheres' Gefühl.
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Viele Menschen werden jedoch aufhorchen, wenn sich Unternehmensbewertungen dieser Art Tech-Betriebe auf dem absteigenden Ast befinden, und auch die derzeitige Private-Equity-Hausse (Private-Equity-Unternehmen finanzieren solcherlei Tech-Unternehmen in erster Linie, in der Hoffnung auf einen späteren Börsengang) sich dem Ende zuneigt. Privatanleger werden dann in vielen Fällen mit leeren Händen dastehen. "Pocas nueces, mucho ruído", wie die Spanier sagen würden. "Viel Lärm um nichts".
Nicht Rendite, sondern Vermögensschutz
Anno 2015 sollte es demnach für die meisten Menschen nicht länger um Rendite gehen, sondern um den Schutz ihres Vermögens. 2008 setzen zahlreiche Anleger schon einmal auf Rendite, indem sie ihr Geld bei Icesave parkten, das nahezu einen Prozentpunkt (1%) mehr versprach. Die Folgen sind bekannt.
Sollten Sie kurz vor einer dieser drei Fallgruben stehen, denken Sie daran, dass Sie einem kostspieligen Irrtum erliegen könnten.