ROUNDUP/Aktien Frankfurt Eröffnung
Stabilisierung nach zwei Verlusttagen
FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Dax hat sich nach zwei Verlusttagen am Mittwoch erst einmal stabilisiert. Die von vielen Experten erwartete oder sogar erhoffte Korrektur angesichts des starken Kursanstiegs seit Jahresbeginn lässt damit weiter auf sich warten - vor dem Wochenende hatte der deutsche Leitindex noch neue Höchststände erobert. Von der am Nachmittag anstehenden Zinssitzung der Europäischen Zentralbank (EZB) erwarten Bankvolkswirte keine spektakulären Beschlüsse.
Im frühen Handel notierte der Dax 0,30 Prozent fester bei 12 264,28 Punkten. Für den MDax der mittelgroßen Unternehmen ging es um 0,26 Prozent auf 21 543,15 Punkte hoch, während der Technologiewerte-Index TecDax mit einem Plus von 0,02 Prozent bei 1678,26 Punkten auf der Stelle trat. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 stieg um 0,42 Prozent auf 3800,43 Punkte.
Etwas Unterstützung erhielten die hiesigen Aktienkurse von der Wall Street: Der Dow Jones Industrial hatte am Dienstag nach einem schwachen frühen Handel letztlich noch gut ins Plus gedreht, und der Future auf den US-Leitindex legte seit dem gestrigen Xetra-Schluss minimal zu. Am Nachmittag sollten neben der EZB auch einige US-Konjunkturdaten einen Blick wert sein.
SCHWACHES CHINESISCHES WACHSTUM 'SOLLTE NICHT BEUNRUHIGEN'
Dagegen kamen aus China weitere Molltöne. Der Wachstumsmotor der Weltwirtschaft stottert merklich: Im ersten Quartal des Jahres legte die zweitgrößte Volkswirtschaft so wenig zu wie seit den Ausläufern der Finanzkrise 2009 nicht mehr. Dies hinterließ auch negative Spuren an den asiatischen Börsen.
Experten hatten allerdings schon mit dieser Konjunkturentwicklung gerechnet. Diese sollte laut Ökonom Thomas Gitzel von der VP Bank "nicht weiter beunruhigen": Denn "die chinesische Wirtschaft befindet sich inmitten eines Transformationsprozesses. Im Mittelpunkt stehen nicht mehr rekordhohe Wachstumsraten, sondern die Qualität des Wachstums".
INFINEON AM DAX ENDE - CONTINENTAL SPITZENREITER
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Zu deutschen Einzelwerten gab es zunächst kaum kursbewegende Neuigkeiten. Am Dax-Ende verloren die Aktien des Halbleiterherstellers Infineon 0,71 Prozent auf 11,825 Euro, nachdem sie am Dienstag bei 11,980 Euro noch den höchsten Stand seit Oktober 2007 erreicht hatten. Dagegen setzten sich die Titel des Autozulieferers und Reifenherstellers Continental mit plus 1,94 Prozent an die Indexspitze.
Im MDax erschien Axel Springer zumindest optisch schwach. Die Aktien des Medienkonzerns wurden exklusive der gezahlten Dividende von 1,80 Euro je Anteil gehandelt - um diese Ausschüttung bereinigt notierten sie nur knapp in der Verlustzone.
DRILLISCH KAUFT THE PHONE HOUSE DEUTSCHLAND
Eine Übernahme bremste Börsianern zufolge die zuletzt gut gelaufenen Aktien des Mobilfunkanbieters Drillisch . Als Grund nannten sie den Aktienüberhang durch die Ausgabe neuer Papiere zum Kauf des Händlers The Phone House Deutschland. Den zweiten Teil des Kaufpreises an den Verkäufer, den Elektronik- und Telekommunikations-Einzelhändler Dixons Carphone, bezahlt das Unternehmen dann aus künftigen Geldzuflüssen des Geschäfts.
Für die Bezahlung des ersten Teils begibt Drillisch rund 1,6 Millionen neue Aktien, die 3 Prozent der bestehenden Aktien entsprechen und gemessen am Xetra-Schlusskurs vom Dienstag rund 62 Millionen Euro wert sind. "Angesichts der Umsätze ist das ein niedriger Preis", gab ein Händler zu bedenken. Dies bedeute hoffentlich nicht, dass The Phone House Gewinnprobleme habe. Mit minus 0,03 Prozent sortierten sich die Papiere im TecDax-Mittelfeld ein./gl/fbr