Goldman & Co. – gute Vorgaben sind verpufft
Mit ihren Quartalszahlen haben Institute wie Goldman Sachs und JPMorgan die Anleger erfreut. Für Rückenwind bei den Geldhäuser sorgt vor allem das gute Umfeld am Finanzmarkt. Zudem kommt ein lange Jahre schwächelnder Geschäftsbereich in Schwung. Die Aktien mancher Institute sind kurzzeitig auf neue Rekordhochs gestiegen, aber nachhaltig war die Bewegung nach den meist guten Quartalsergebnissen im gesamten US-Bankenbereich nicht. Egmond Haidt hat sich einige von ihnen näher angeschaut.
Strahlende Gesichter bei Lloyd C. Blankfein: Der Vorstandschef von Goldman Sachs hat hervorragende Ergebnisse vorgelegt: Im ersten Quartal ist der Gewinn um 40 Prozent auf 2,84 Mrd. Dollar nach oben gesprungen, wobei sämtliche Geschäftsbereiche besser als erwartet abgeschnitten haben. So vermeldete das wichtige Handelsgeschäft mit Anleihen, Währungen und Rohstoffen einen Umsatzanstieg um zwölf Prozent. Im Aktienhandel stand sogar ein Plus von 46 Prozent zu Buche, womit Goldman die guten Vergleichswerte des Branchenprimus JPMorgan noch deutlich übertroffen hat. Allerdings lief auch das Beratungsgeschäft bei Fusionen und Übernahmen von Goldman gut.
Höhere Volatilität beflügelt Handelsgeschäft
Vor Goldman hatten bereits JPMorgan und Wells Fargo mit ihren Ergebnissen die Anleger überzeugt. JPMorgan, die gemessen an der Bilanzsumme mit weitem Abstand größte US-Bank, hat im ersten Quartal ein Gewinnplus von zwölf Prozent auf 5,91 Mrd. Dollar erwirtschaftet, vor allem weil das Handelsgeschäft floriert hat. Es profitierte von der deutlich gestiegenen Volatilität, nicht zuletzt nachdem die Schweizer Nationalbank am 15. Januar den Mindestkurs des Franken freigegeben hatten, woraufhin es zu starken Kursschwankungen am Währungs-, Anleihen und Aktienmarkt gekommen war. So waren die Erträge im Handelsgeschäft mit Anleihen, Währungen und Rohstoffen bei JPMorgan im ersten Quartal um 4,5 Prozent auf 4,07 Mrd. Dollar geklettert. Im Aktienhandel stand sogar ein Plus von 22 Prozent auf 1,61 Mrd. Dollar zu Buche. Das gesamte Handelsgeschäft wuchs gegenüber dem Vorjahr zum ersten Mal seit 2010. Erfreulich war zudem, dass nachdem die Bank in den vergangenen Jahren mehr als 30 Mrd. Dollar für Rechtsstreitigkeiten ausgegeben hatte, im ersten Quartal dafür „nur“ 487 Mio. Dollar angefallen sind.