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     2558  1 Kommentar Charakterschweine

    Wer von Wirtschaft keinerlei Ahnung hat, die Grundzüge jedoch verstehen möchte, muss nur auf den Fußball schauen:

     

    Der Spieler Ilkay Gündogan von Borussia Dortmund war anderthalb Jahre verletzt, bei vollem Gehalt selbstverständlich, doch jetzt, wo er wieder fit ist, will er gehen. Es zählt eben nur der Vertrag, alles andere ist scheißegal.

     

    Hannover 96 ist mittlerweile zum „Premiumprodukt“ des Unternehmers Martin Kind geworden. Doch die Fans wollen kein Premiumprodukt. Sie wollen überhaupt kein Produkt, sie wollen ihren Verein. Solche Romantik hat in unserer durchkommerzialisierten Welt jedoch keinen Platz. Höchstens bei den Amateuren. Vielleicht gelingt ja der Durchmarsch.

     

    Und in England gibt es in der „Premier League“ wie in jedem Jahr so auch in diesem einen Dreikampf zwischen einem russischen Oligarchen, einer US-amerikanischen Unternehmerfamilie und einer Holdinggesellschaft aus Abu Dhabi.

     

    Es gibt aber auch Hoffnung: Der FC United of Manchester, von den Fans aus Protest gegen die Kommerzialisierung gegründet, ist nach dem Start in der 10. Liga in dieser Saison in die 6.Liga aufgestiegen.

     

    Der kleine Kaufmannsladen von um die Ecke tritt gegen die börsennotierten Konzerne an.

     


    Bernd Niquet
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    DER NEUNTE BAND VON "JENSEITS DES GELDES" IST ERSCHIENEN: Bernd Niquet, Jenseits des Geldes, 9. Teil, Leipzig 2023, 648 Seiten, 23,50 Euro

    Leseprobe: "Jenseits des Geldes".

    Eigentlich war ich vollkommen sicher, dass jetzt die Zeit dieser ganzen Auseinandersetzungen hinter mir lag. Deswegen hatte ich auch extra meine Mietrechtschutzversicherung gekündigt. Dann habe ich aber doch einmal in die Betriebskostenabrechnung hineingeschaut und musste unwillkürlich rechnen. 29.220 Euro im Jahr 2018 für die Reinigung der Treppen und Flure, das sind 93 Euro pro Haus pro Woche. Ich würde das jeweils in zehn Minuten schaffen, doch selbst wenn die ungelernte Hilfskraft zwanzig Minuten braucht, sind das 279 Euro Stundenlohn, den die Leiharbeitsfirma dafür einfährt. Wer dabei nicht an Sizilien denkt, kann eigentlich nicht mehr voll bei Verstand sein.

    Bernd Niquet ist Jahrgang 1956 und wohnt immer noch am letzten grünen Zipfel der Failed Stadt Berlin. Die ersten acht Teile von „Jenseits des Geldes“ sind ebenfalls im Engelsdorfer Verlag erschienen, und zwar in den Jahren 2011, 2012, 2013 sowie 2018, 2019, 2020, 2021 und 2022.

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    Verfasst von Bernd Niquet
    Charakterschweine … regieren unsere Welt