Charakterschweine
Wer von Wirtschaft keinerlei Ahnung hat, die Grundzüge jedoch verstehen möchte, muss nur auf den Fußball schauen:
Der Spieler Ilkay Gündogan von Borussia Dortmund war anderthalb Jahre verletzt, bei vollem Gehalt selbstverständlich, doch jetzt, wo er wieder fit ist, will er gehen. Es zählt eben nur der Vertrag, alles andere ist scheißegal.
Hannover 96 ist mittlerweile zum „Premiumprodukt“ des Unternehmers Martin Kind geworden. Doch die Fans wollen kein Premiumprodukt. Sie wollen überhaupt kein Produkt, sie wollen ihren Verein. Solche Romantik hat in unserer durchkommerzialisierten Welt jedoch keinen Platz. Höchstens bei den Amateuren. Vielleicht gelingt ja der Durchmarsch.
Und in England gibt es in der „Premier League“ wie in jedem Jahr so auch in diesem einen Dreikampf zwischen einem russischen Oligarchen, einer US-amerikanischen Unternehmerfamilie und einer Holdinggesellschaft aus Abu Dhabi.
Es gibt aber auch Hoffnung: Der FC United of Manchester, von den Fans aus Protest gegen die Kommerzialisierung gegründet, ist nach dem Start in der 10. Liga in dieser Saison in die 6.Liga aufgestiegen.
Der kleine Kaufmannsladen von um die Ecke tritt gegen die börsennotierten Konzerne an.