Apple - Irland
Illegale Steuervorteile: Apple warnt Anleger vor Milliarden-Nachzahlung
Im Zuge der Ermittlungen der EU-Kommission rechnet Apple offenbar mit einer Milliardennachzahlung. Der Konzern selbst betont, keine Schätzungen über eine genaue Summe machen zu können, die "Financial Times" geht jedoch davon aus, dass Apple bis zu 2,5 Milliarden Dollar nachzahlen müsste.
Bereits im Juni vergangenen Jahres leitete die EU-Kommission Ermittlungen gegen Irland ein. Sie wirft dem Land vor, den Standort-Wettbewerb mittels illegaler Steuervergünstigungen für Unternehmen verzerrt zu haben. Im Fall Apple stehen Steuernachzahlungen für bis zu zehn Jahre zur Debatte. Auch gegen Luxemburg und die Niederlande ermittelt die EU-Behörde.
Im aktuellen Quartalsbericht geht Apple erstmals näher auf den Vorwurf ein und stimmt seine Anleger auf eine milliardenschwere Summe ein. Bisher hatte Apple lediglich auf die laufende Prüfung hingewiesen. Auf die Summe von mindestens 2,5 Milliarden kommt die "Financial Times" wegen einer Formulierung im Quartalsbericht. Dort heißt es, die möglichen Kosten seien erheblich ("material"). Von erheblichen Kosten sei nach US-Bestimmungen die Rede, wenn diese "mehr als fünf Prozent des durchschnittlichen Vorsteuergewinns der vergangenen drei Jahre betragen", berichtet "Spiegel Online" mit Verweis auf die "FT".
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Bereits im September letzten Jahres berichtete wallstreet:online, dass die EU-Kommission zu dem Schluss gekommen sei, dass zwei Steuerabkommen zwischen dem Konzern und der irischen Regierung, geschlossen in den Jahren 1991 und 2007, illegale Staatshilfen bedeuteten. Apple wiegelte offiziell ab. "Es gab keinen Deal und nichts, was als Staatshilfe gewertet werden könnte", sagte der kaufmännische Geschäftsführer von Apple, Luca Maestri, laut "Spiegel Online" damals gegenüber der "Financial Times". Dass die EU-Kommission den Fall untersuche, bezeichnete Maestri demnach als "sehr unglücklich".