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    Pictet-Experte  1491  0 Kommentare „Schwellenländer sind gute Schuldner“

    Beim €uro-Roundtable in Köln stellt Walter Liebe, Senior Investment Advisor bei Pictet, die Vorteile von Schwellenländer-Anleihen vor.

    Auch beim €uro-Roundtable in Köln, der dort bereits zum dritten Mal stattfand, stand das Thema Emerging Markets im Mittelpunkt. Die Experten von fünf Fondsgesellschaften diskutierten die besten Anlagemöglichkeiten. Walter Liebe, Senior Investment Advisor bei Pictet Asset Management, ist vom Rentenmarkt der Emerging Markets überzeugt, da er die Schwellenländer für qualitativ hochwertige Schuldner hält. Risiken macht er vor allem bei den Währungsentwicklungen aus.

    FundResearch: Herr Liebe, Pictet investiert mit dem Pictet Emerging Local Currenc Debt in die Schwellenländer. Was macht die Lokalwährungen so attraktiv?

    Walter Liebe: Das Interessante an festverzinslichen Anlagen in lokalen Schwellenländerwährungen ist, dass die Renditen in diesen Ländern deutlich höher liegen als in der Eurozone oder in den USA. Aktuell bewegen sich die Renditen mit etwa 6,35% pro Jahr auf sehr attraktivem Niveau, auch im Vergleich zur eigenen Historie. Und im Vergleich zu Bundesanleihen, die bis in neunjährige Laufzeiten sogar eine negative Verzinsung aufweisen, ganz zu schweigen. Gleichzeitig ist die Qualität der Schuldner, also der Schwellenländer, noch immer recht gut, im Durchschnitt besitzen diese ein Investmentgrade-Rating. Insofern sehen wir in diesem Anlagespektrum keine nennenswerte Gefahr, dass Anleihen nicht zurückgezahlt werden könnten. Gleichwohl haben die Anleger in den vergangenen drei Jahren festgestellt, dass zu Euphorie hinsichtlich der Entwicklung der Schwellenländer kein Anlass besteht – aber auch kein Grund zu großer Skepsis. Seit knapp zwei Jahren sind die Währungen der Schwellenländer gegenüber dem US-Dollar stark gefallen, ausgelöst durch die Furcht der Anleger vor der „großen Zinswende“ in den USA. Das sorgte dafür, dass unserer Meinung nach die Währungen der Emerging Markets deutlich zu günstig bewertet sind und in den kommenden Quartalen wieder an Wert aufholen sollten.

    FundResearch: Worin liegen die Risiken bei Lokalwährungs-Investments?

    Walter Liebe: Wenn ein Anleger in Anleihen in lokaler Währung investiert, nimmt er damit eine Fremdwährungsposition in sein Portfolio mit auf. Im Fall der Schwellenländeranleihen sind dies zurzeit 16 Länder, die das Anlageuniversum dominieren. Die Anlageergebnisse für einen deutschen Anleger werden dadurch bestimmt, wie sich die Kurse der Anleihen verändern, wieviel laufende Zinsen er im Zeitablauf erhält, aber auch wie sich die Wechselkurse gegenüber dem Euro entwickeln. Hier kann es immer wieder zu ordentlichen Schwankungen kommen, da Wechselkurse sich kurzfristig viel stärker ändern als Anleihekurse. Wenn man allerdings einen längerfristigen Blickwinkel einnimmt, stellt man fest, dass der ganz überwiegende Teil der Anlageergebnisse von lokalen Schwellenländeranleihen aus der guten Rendite, sprich der Verzinsung, kommt. Die Währungsschwankungen tun kurzfristig weh und dominieren die Diskussion, spielen in der längeren Frist aber eine erstaunlich geringe Rolle.

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    Patrick Daum
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    Patrick Daum ist Dipl.-Politologe mit Schwerpunkt für Europa, Wirtschaft und Recht. Als Redakteur bei €uro-Advisor-Services GmbH ist er zuständig für die Top-Themen auf www.fundresearch.de.
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    Verfasst von 2Patrick Daum
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