checkAd

     855  0 Kommentare DAX und Euro – EZB macht ihr eigenes Ding

    EZB_Börse_März_2Für börsennotierte Unternehmen ist die Sache klar: Bei wichtigen kursrelevanten Fakten ist eine Ad-Hoc-Meldung Pflicht. Nur so ist gewährleistet, dass alle Akteure  Informationen zeitgleich erhalten und keine Insider bevorzugt werden. Für Notenbanken gibt es solche Regeln hingegen nicht. Vielleicht noch nicht. EZB-Direktor Benoît Cœuré ließ bereits auf einer Veranstaltung mit Hedge Fund-Managern und Bankern am Montagabend durchblicken, dass die EZB ihre Anleihekäufe – angeblich wegen der niedrigen Liquidität in den Sommermonaten – kurzfristig ausweiten wird. Eine zu verlockende Chance für einige Insider, die offenbar genutzt wurde. Der Euro fiel um rund 50 Pips, am Dienstag und somit 14 Stunden später wurde der Redetext medial verbreitet und der Euro stürzte kräftig in den Keller. Wer die Informationen bereits am Montag erhielt, konnte inzwischen 250 Pips Gewinn einstreichen.

    Börse_EZB_Frankfurt_4Es bleibt abzuwarten, ob und wenn ja wie die EZB darauf reagieren wird. Bisher verweisen die Notenbanker auf einen „internen verfahrenstechnischen Irrtum“. Eine schwache Ausrede. Fakt ist jedenfalls, dass die Reise für den Euro weiter Richtung Süden geht. Allmählich geht es aus technischer Sicht ans Eingemachte. Zwischen 1,10 bis 1,105 Dollar verläuft das wichtige Ausbruchsniveau der Anfang Mai abgeschlossenen Bodenformation. Wird der Bereich unterschritten, ist die jüngste Aufwertung nur als Bärenmarktrally zu sehen und die Jahrestiefs um 1,04 Dollar wären nur eine Frage der Zeit. Noch aber hält die Zone und bietet sich als Nachkaufgelegenheit an. Richtig ist aber auch, dass die EZB zuletzt viel Vertrauen verspielt hat und mit ihrer Kommunikationspolitik – ähnlich wie andere Notenbanken – grandios gescheitert ist. Der Markt verlässt sich nur noch auf Taten und nicht mehr auf Worte. Und hier sind die Fakten eindeutig, die EZB kauft zunächst mehr Anleihen.

    Gleichung bleibt bestehen

    Für den DAX hellen sich die Perspektiven mit den jüngsten Euro-Verlusten wieder auf. Nachdem der Index gestern einige charttechnische Kaufsignale generierte und kräftig zulegte, wird das erhöhte Niveau zur heutigen Eröffnung verteidigt. Wer gehebelt auf weiter steigende Kurse setzen will, kann dies mit der WKN XM361G und Hebel 20 umsetzen. Das Gegenstück liegt unter der HY4J0H, der Basispreis von 12.405 Punkten führt hier ebenfalls zu einem Faktor von 20.

    Als Unsicherheitsfaktor gilt es kurzfristig die Veröffentlichung des jüngsten Notenbank-Protokolls um 20 Uhr zu beachten. Sollten sich hier die Fed-Mitglieder um Janet Yellen eher für einen Zinsschritt im Sommer aussprechen, dürften die Aktienmärkte verschnupft reagieren. Zuletzt zogen die Renditen in den USA an, Anleihe- und Aktienmarkt haben offenbar leicht unterschiedliche Erwartungen.




    Diskutieren Sie über die enthaltenen Werte




    Verfasst von 2Benjamin Feingold
    DAX und Euro – EZB macht ihr eigenes Ding Für börsennotierte Unternehmen ist die Sache klar: Bei wichtigen kursrelevanten Fakten ist eine Ad-Hoc-Meldung Pflicht. Nur so ist gewährleistet, dass alle Akteure  Informationen zeitgleich erhalten und keine Insider bevorzugt werden. Für …

    Schreibe Deinen Kommentar

    Disclaimer