Monte Dei Paschi
Italienische Krisen-Bank stürzt ab und reißt DAX mit in die Tiefe
Die italienische Banca Monte dei Paschi di Siena (MPS) sorgt am Dienstag für Verwerfungen an den europäischen Börsen. Der DAX stürzte innerhalb kürzester Zeit 200 Punkte in die Tiefe.
Die Aktie des ältesten noch operierenden Geldinstituts der Welt hatte in den vergangen Tagen massiv an Wert eingebüßt und wurde mehrfach vom Handel ausgesetzt. Laut "Reuters" gab es eine zu große Diskrepanz zwischen Kauf- und Verkaufsaufträgen. Am Dienstag setzte sich die Talfahrt fort, nach einem erneuten Kursrutsch von rund neun Prozent wurde der Handel der MPS-Aktien abermals zeitweise eingestellt. Hintergrund ist offenbar eine 3 Milliarden Euro schwere Kapitalerhöhung, über die sich die BMPS frisches Geld am Markt besorgen will.
Der Absturz der MPS-Aktie belastet auch den deutschen Leitindex. Zwar kletterte der DAX zu Handelsbeginn in die Nähe der 11.900 Punkte. Doch dann gab er innerhalb kürzester Zeit über 200 Punkte nach. Aktuell liegt der DAX bei unter 11.700 Punkten. Angesichts der Entwicklungen in Südeuropa, allen voran in Griechenland, sowie dem schwachen Euro dürfte die Achterbahnfahrt erst einmal weitergehen.
Der DAX im 5-Tagechart
EZB attestiert riesige klaffende Kapitallücke bei MPS
Das älteste Geldinstitut der Welt, war beim Stresstest der Europäischen Zentralbank (EZB) im Oktober 2014 durchgefallen. Die von der EZB diagnostizierte Kapitallücke von 2,1 Milliarden Euro bei der Monte dei Paschi di Siena war die mit Abstand größte im gesamten Stresstest. Der Verwaltungsratschef der Monte Dei Paschi, Alessandro Profumo, warnte: Die Schieflage der Bank wäre hochgefährlich das europäische Finanzsystem.