Hüfners Wochenkommentar
"Renminbi kaufen?" - Seite 3
Euro-Investoren sollten aber mit voreiligen Schlussfolgerungen vorsichtig sein. Peking orientiert seine Wechselkurspolitik am US-Dollar. Der ist im Augenblick gegenüber dem Euro fest. Das hat dazu geführt, dass die Aufwertung des Renminbi gegenüber dem Euro in der Vergangenheit noch größer war als gegenüber dem US-Dollar. Es gibt viele, die den Euro auch in Zukunft noch schwach gegenüber dem US-Dollar sehen. Das wäre gut für europäische Renminbi-Investoren. Wenn sich der Euro dagegen langfristig stabilisiert oder gar aufwertet (womit ich rechne), muss man vorsichtig sein. Denn dann würde der Renminbi gegenüber dem Euro schwächer, ohne dass Peking etwas dagegen tun würde.
von Martin Hüfner, Assenagon
© 27. Mai 2015
Dr. Martin W. Hüfner ist Chief Economist bei Assenagon. Viele Jahre war er Chefvolkswirt der Bayerischen Hypo- und Vereinsbank AG und Senior Economist der Deutschen Bank AG. Er leitete fünf Jahre den renommierten Wirtschafts- und Währungsausschuss der Chefvolkswirte der Europäischen Bankenvereinigung in Brüssel. Zudem war er über zehn Jahre stellvertretender Vorsitzender beziehungsweise Vorsitzender des Wirtschafts- und Währungsausschusses des Bundesverbandes Deutscher Banken und Mitglied des Schattenrates der Europäischen Zentralbank, den das Handelsblatt und das Wallstreet Journal Europe organisieren. Dr. Martin W. Hüfner ist Autor mehrerer Bücher, unter anderem "Europa – Die Macht von Morgen" (2006), "Comeback für Deutschland" (2007), "Achtung: Geld in Gefahr" (2008) und "Rettet den Euro!" (2011).
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