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    Marktstimmung  373  0 Kommentare Hoffnung auf neue Allzeithochs schlagartig verflogen - Seite 2

    Die Ursachen für diesen Stimmungswechsel liegen vordergründig auf der Hand. Dabei verwiesen Börsianer vor allen Dingen auf politische Gründe wie das Ergebnis der Kommunalwahlen in Spanien oder die extrem zäh verlaufenden Verhandlungen in der griechischen Schuldenkrise. Positives scheint hingegen keine Rolle mehr zu spielen. So ist etwa die Rendite der zehnjährigen Bundesanleihen, deren drastischer Anstieg zuvor als Belastung für deutsche Aktien gesehen wurde, während der vergangenen Tage wieder auf zuletzt unter 0,55 Prozent gesunken und damit auch medial aus dem Fokus geraten. Aber auch der schwache Euro – zuvor wochenlang ein Kaufargument für Börsianer – hat die Investoren nicht vom Verkaufen abgehalten.

    Gut möglich ist jedoch auch, dass die institutionellen Anleger ganz einfach die Geduld mit dem DAX verloren haben und ihre Gewinne der beiden Vorwochen vorsichtshalber lieber eingestrichen haben. Allerdings hat sich von den insgesamt 17 Prozent aller Befragten, die das Bullenlager verlassen haben, sofort weit mehr als die Hälfte für eine bearishen Positionierung entschieden – ein Zeichen von Angst.

    Privatanleger ziehen sich ebenfalls zurück

    Dieser Trend zum Pessimismus hat sich auch auf die Privatanleger übertragen. In diesem Segment hat sich der Börse Frankfurt Sentiment-Index ebenfalls von +17 auf einen Wert von immerhin noch +4 verringert und behauptet damit in etwa das Niveau von vor zwei Wochen. Auch hier hat mehr als die Hälfte derjenigen, die das Bullenlager verlassen haben, sofort eine bearishe Positionierung eingenommen.

    Per Saldo zeigt die jüngste Sentimenterhebung, dass sich unter den Börsianern Angst breitgemacht hat. Daran mag der ungewisse Ausgang des griechischen Schuldendramas Schuld tragen, dessen unschönes Ende in der Wahrnehmung der Akteure immer näher zu rücken scheint. Dass die damit zusammenhängenden Kursverluste nicht größer ausgefallen sind, ist möglicherweise dem Umstand zu verdanken, dass das langfristige Kapital (auch aus dem Ausland) dem DAX noch nicht den Rücken gekehrt hat. Wenn sich indes die Furcht der mittelfristigen Anleger vor einer weiteren Abwärtskorrektur des DAX nicht bewahrheiten sollte, müssten die neuen bearishen Positionen möglicherweise sogar mit Verlust wieder eingedeckt werden. Mit anderen Worten: Wenn es Überraschungen für den DAX geben sollte, dürften sie sich diese mit großer Wahrscheinlichkeit in Form steigender Kurse niederschlagen.

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    Börse Frankfurt
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