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    AKTIE IM FOKUS 2  557  0 Kommentare Übernahmespekulationen katapultieren Wincor Nixdorf nach oben

    (Neu: Analystenkommentar der Commerzbank, Schlusskurse)

    FRANKFURT (dpa-AFX) - Auch ein Dementi von Wincor Nixdorf konnte die Euphorie der Anleger am Mittwoch nicht dämpfen: Nach neuen Übernahmespekulationen schossen die Papiere des kriselnden Herstellers von Kassensystemen und Geldautomaten um bis zu knapp 13 Prozent nach oben. Zum Handelsschluss behaupteten die Aktien bei 36,510 Euro ein Plus von 10,27 Prozent - das reichte immer noch locker für den ersten Platz im freundlichen MDax der mittelgroßen Werte.

    Ausgelöst wurde der Kursanstieg durch einen Bericht der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" über angebliche Gespräche mit dem US-Konkurrenten Diebold. Wincor dementierte zwar und hob den Willen zur Unabhängigkeit des Unternehmens hervor. Am Markt spielte dies jedoch keine Rolle, zumal die Spekulationen nicht neu sind, sondern sich hartnäckig halten. Erst Anfang April hatten Medien berichtet, dass Wincor Investmentbanker mit der Auslotung des eigenen Verkaufs oder möglicher Zukäufe beauftragt habe.

    Ein Sprung um zeitweise 17 Prozent war damals die Folge. Die Freude der gebeutelten Anleger hatte allerdings nur kurz gewährt: Nur zwei Tage später hatte das Unternehmen seine Jahresprognosen eingestampft und damit eine weitere Talfahrt der Aktien auf den tiefsten Stand seit Ende 2012 eingeläutet. Von diesem Niveau aus erfolgt aktuell der nächste Erholungsversuch.

    AKTIENKURS VERDIENT STRATEGISCHE KOMPONENTE

    Analyst Adrian Pehl von der Investmentbank Equinet stützte den Trend mit einer positiveren Einstufung. Die Anleger seien bereit, dem Aktienkurs auch eine strategische Komponente zuzumessen, nachdem sich Übernahmegerüchte immer mehr zu verdichten schienen, schrieb der Experte. Eine Kombination mit Diebold würde enorme Synergien bieten.

    Anleger könnten auf eine feindliche Übernahme spekulieren. Die Wincor-Aktien befinden sich überwiegend im Streubesitz. Dadurch könne sich das Unternehmen nur wenig gegen eine mögliche Übernahme schützen, schrieb UBS-Analyst Sven Weier.

    ANALYSTEN UNEINS ÜBER BRANCHENKONSOLIDIERUNG

    Auch Harald Schnitzer von der DZ Bank sieht die Wahrscheinlichkeit einer Konsolidierung in der Branche steigen. Diebold gehört wie Wincor Nixdorf zum Trio der Weltmarktführer. Bislang wolle Wincor die strukturellen Probleme jedoch eigenständig lösen, analysierte Schnitzer. Das Unternehmen steckt gerade mitten in der Umstrukturierung.

    Dagegen sieht Commerzbank-Analystin Yasmin Moschitz nur wenig Sinn in einem Zusammenschluss beider Unternehmen. Ein solcher Schritt wäre für sie ein Akt der Verzweiflung. Das Paderborner Unternehmen passe wegen seiner wenig wettbewerbsfähigen Kostenstruktur nicht in die Strategie der Amerikaner. Zudem gäbe es auch nach einer Fusion angesichts des Wettbewerbsdrucks aus Schwellenländern kaum Raum für Preissteigerungen./ag/das/gl/jha/





    dpa-AFX
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