ROUNDUP/Aktien Frankfurt Eröffnung
Sorgen um Griechenland dominieren wieder
FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Dax hat am Freitag wieder den Rückwärtsgang eingelegt. Nachdem die jüngste Erholung bereits am Donnerstag ins Stocken geraten war, fiel der deutsche Leitindex im frühen Handel nun um 0,49 Prozent auf 11 277,60 Punkte. Börsianern zufolge haben sich die Sorgen um Griechenland wieder verstärkt. Auf Wochensicht ist das bisherige Plus damit auf knapp 1 Prozent zusammengeschmolzen.
Für den Index der mittelgroßen Werte MDax ging es um 0,49 Prozent auf 20 144,53 Punkte nach unten und der TecDax der Technologiewerte fiel um 0,34 Prozent auf 1673,05 Punkte. Der EuroStoxx 50 als Leitindex der Eurozone büßte 0,34 Prozent ein.
'BILD': BERLIN WAPPNET SICH FÜR PLEITE GRIECHENLANDS
Nach einem Bericht der "Bild"-Zeitung bereitet sich Berlin auf eine Staatspleite Athens vor. Unter Berufung auf mehrere mit den Vorgängen vertraute Personen berichtete die Zeitung, es gebe konkrete Beratungen, was im Falle einer Pleite zu tun sei. Danach sei unter anderem im Gespräch, Kapitalverkehrskontrollen in Griechenland einzuführen.
Der Bericht überrasche keinesfalls, animiere aber auch nicht zu Aktienkäufen, sagte Marktanalyst Andreas Paciorek vom Broker CMC Markets. Denn bevor es am Wochenende eventuell weitere Hiobsbotschaften zu diesem Thema geben könnten, blieben die Anleger lieber in Deckung.
Am Vortag bereits hatte der Internationale Währungsfonds seinen Druck auf Griechenland verstärkt. Unmittelbar danach hatten sich im deutschen Leitindex rund 100 Punkte in Sekundenschnelle in Luft aufgelöst. Am Ende rettete das Börsenbarometer noch ein Plus von 0,60 Prozent.
T-AKTIE UNTER DEN WENIGEN GEWINNERN
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Nachdem hierzulande zuletzt vor allem Nebenwerte kräftige Ausschläge verbucht hatten, richtet sich die Aufmerksamkeit der Anleger nun wieder verstärkt auf Aktien aus der ersten Börsenliga. So legten die Papiere der Deutschen Telekom als einer der wenigen Gewinner im Dax um 0,29 Prozent zu. Der US-Satellitenfernsehanbieter Dish feilt laut einem Pressebericht weiter an einem möglichen Gebot für die Telekom-Tochter T-Mobile US . Derzeit liefen Gespräche mit Banken über die Finanzierung eines Baranteils, der sich bis auf 15 Milliarden Dollar belaufen könnte, berichtete das "Wall Street Journal".
Ansonsten gerieten europaweit und auch in Deutschland unter anderem Aktien von Automobilherstellern unter Druck. Dabei fiel indes das Minus von 0,69 Prozent bei BMW etwas höher aus als der Verlust von 0,35 Prozent bei den Anteilsscheinen des Wettbewerbers Daimler . Denn die Münchener bleiben beim Absatzwachstum in diesem Jahr weiter deutlich hinter dem Erzrivalen Mercedes-Benz zurück.
GERRY WEBER NACH ZAHLEN IM MINUS
Die zuletzt in Turbulenzen geratene Aktien von Gerry Weber konnten nach der Bekanntgabe endgültiger Geschäftszahlen ihre frühen Gewinne nicht halten und drehten ins Minus. Zuletzt stand ein Verlust von 2,55 Prozent auf 21,00 Euro. Der Modekonzern musste im ersten Halbjahr trotz eines Umsatzanstiegs ein rückläufiges operatives Ergebnis hinnehmen.
Die endgültigen Zahlen bestätigten die zuvor veröffentlichten Daten für das erste Halbjahr und auch den enttäuschenden Ausblick des MDax-Konzerns, fasste Analyst Volker Bosse von der Baader Bank zusammen. Er erwarte aus der Analystenkonferenz Antworten auf seine offenen Fragen, um seine Prognosen anzupassen. Dabei interessiere ihn unter anderem, warum das flächenbereinigte Umsatzwachstum im zweiten Geschäftsquartal noch hinter der sehr schwachen Entwicklung im deutschen Mode-Einzelhandel insgesamt zurückgeblieben sei./la/das