Krimi-Drehbuch
Morddrohungen gegen Maschmeyer - Steckt Bankiersfamilie dahinter?
Die Beziehung zwischen Multi-Unternehmer Carsten Maschmeyer und dem Schweizer Bankhaus J. Safra Sarasin kann weiter als angespannt betrachtet werden. Und das noch vorsichtig ausgedrückt. Zwar wollten beide Parteien mit einem vergangene Woche geschlossenen Vergleich die Streitigkeiten ad acta legen. Doch scheint der Vorhang im letzten Akt noch nicht gefallen zu sein. Nachdem die finanziellen Details offenbar geklärt sind, geht es jetzt um die Begleitumstände des Streits. Und das gerät immer mehr zu einem Kriminalstück.
Also, im vergangenen Frühjahr seien bei Maschmeyer zwei anonyme Schreiben mit Morddrohungen im Briefkasten gelandet. Die Drohschreiben seien, so sieht es der Milliardär und Investor, von der Gegenseite gekommen, um ihn von einem Vorgehen gegen die Bank abzuhalten. "Ich bin mir absolut sicher, dass die Drohungen aus dem Umfeld der Familie Safra stammen", sagte Maschmeyer gegenüber manager-magazin.de. Wie kommt Maschmeyer darauf? "Der Zusammenhang mit den Fonds, die Forderung, nicht gegen die Bank vorzugehen - vieles deutet in diese Richtung."
Mehrfache Rückvergütung der Kapitalertragssteuern
Maschmeyer, dessen Vermögen aus der Gründung und dem späteren Verkauf des Finanzvertriebs AWD an Swiss Life stammt, hatte ab Dezember 2010 in drei Tranchen 55 Millionen Euro beim Traditionsbankhaus Sarasin aus Basel angelegt. Doch nicht nur sein eigenes, sondern auch Geld seiner Ehefrau Veronica Ferres und des befreundeten Fußballtrainers Mirko Slomka, so manager-magazin.de.
Das Geld wurde in Aktienfonds gesteckt, vornehmlich mit dem Ziel, sich einmal an den deutschen Fiskus gezahlte Kapitalertragssteuern gleich mehrfach zurückerstatten zu lassen. Doch die deutschen Steuerbehörden wollte da nicht länger zusehen und stoppten die Zahlungen an die Fonds. Dem Investmentclub Maschmeyer & Co. drohten erheblich Verluste.
Finanzexperte Maschmeyer gibt sich unwissend
Und Maschmeyer? Der Finanzexperte, der mit dem Verkauf von Finanzprodukten Milliarden scheffelte, gab sich ahnungslos und wollte von der steuerlichen Konstruktion der Sarasin-Fonds nichts gewusst haben. Der Milliardär sah sich von Sarasin hinters Licht geführt, schaltete seine Anwälte ein und forderte sein Geld zurück.
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Die Bank - mittlerweile von der brasilianischen Finanzdynastie Safra übernommen - wehrte sich monatelang gegen die Forderung. Wie manager-magazin.de unter Berufung auf Justizkreise berichtet, stimmte die Bank jedoch kürzlich einem Vergleich zu.