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    IK Tegernsee  1546  0 Kommentare „Märkte im Höhenrausch“ - Seite 2

    Einen etwas anderen Schwerpunkt der Wirkungen des QE-Programms legte André Will-Laudien von Donner und Reuschel. Für ihn ist klar: In einem notenbankgetriebenen Umfeld spielen Bewertungen keine Rolle mehr.  Der Nikkei 225 beispielsweise, vor sechs Monaten noch mit einem einstelligen KGV, liege mittlerweile bei einem KGV von 18,8. Erstaunlich an dieser Stelle für ihn: Trotz einhelliger Pressestimmen - Focus Money titelte am 15. April 2015 „Der Dax kann nicht fallen“ - bejahen nur rund fünf Prozent der Deutschen in einer Umfrage zu Aktienmärkten an den Aufwärtsbewegungen der Börse beteiligt sein zu wollen. „Das bedeutet im Umkehrschluss, dass die Ökonomie der Dax- Bewegung nicht folgen kann, da Privatanleger außen vor bleiben (wollen).“ Der Konsum könne also gar nicht mitziehen. „Seit Jahrzehnten würden Privatanleger vor allem Bankeinlagen und Versicherungsverträgen vertrauen, das Thema Aktien sei nach wie vor stark untergewichtet. „Egal welche Vermögensklasse wir betrachten, der risikolose Zins ist eine Phantasiezahl aus den Lehrbüchern geworden“, urteilt Will-Laudien. Problematisch sei dies für die Zukunft: In Zeiten von Niedrigzinsen würden Sparer enteignet und Kapitalbesitzer sähen sich einer Vermögensexplosion gegenüber. Dasselbe Bild ergebe sich auch beim Thema Fonds: Das Fondsvermögen generell steige, „aber nur zu einem vergleichsweise sehr geringen Anteil im Publikumssektor“.  

    Eine positive Auswirkung des QE-Programms sei dagegen die Inflation. „Erstmals seit fünf Jahren steigen die Preise wieder.“

    Oliver Boulind von Aberdeen Asset Management sieht vor dem Hintergrund tiefer Leitzinsen und geopolitischer Faktoren vor allem Schwellenländer und Unternehmensanleihen im Kommen. In der Vergangenheit habe sich zudem gezeigt, dass es kein konsistentes Ranking der Anlageklassen gebe. „Am effizientesten in der langen Frist sind Unternehmensanleihen der Bonitätsstufe A bis BB.“

    Reichlich Stoff zum Nachdenken und Diskutieren bot für die Teilnehmenden der Konferenz vor allem der Vortrag des Gastredners Matthias Thibaut. Der Korrespondent von Tagesspiegel und Handelsblatt warf einen detaillierten Blick auf das Thema, welches Europa nach einem „Grexit“ schwer beschäftigen könnte – den möglichen „Brexit“. Ebenfalls thematisch einzigartig: ein Blick auf die Rohstoffmärkte durch Wolfgang Schrage von LBBW Asset Management. 

    (TL)

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    Verfasst von 2Euro Advisor Services
    IK Tegernsee „Märkte im Höhenrausch“ - Seite 2 Bei der diesjährigen Investment-Konferenz am Tegernsee drehte sich alles um die Geldpolitik der Zentralbanken, niedrige Zinsen und globale Makro-Strategien. Bereits zum zehnten Mal veranstaltete die FondsConsult Research AG die Konferenz in Rottach-Egern.

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