ROUNDUP/Aktien Frankfurt Eröffnung
Dax fällt weiter zurück
FRANKFURT (dpa-AFX) - Nach dem turbulenten Wochenauftakt hat der Dax am Dienstag weiter verloren. Das Auslaufen des internationalen Hilfsprogramms für Griechenland und massive Kursverluste an der Wall Street hielten die Anleger in Atem.
In der ersten Handelsstunde sank der deutsche Leitindex um 1,00 Prozent auf 10 972,21 Punkte. Bereits tags zuvor war er nach der überraschenden Eskalation der Griechenland-Krise um gut 3,5 Prozent abgerutscht. "Bis zum Referendum gibt es aktuell keinen Grund für nennenswerte Anstiege", sagte ein Börsianer mit Blick auf die Unsicherheit vor der am Wochenende erwarteten Volksabstimmung in Griechenland.
Der MDax der mittelgroßen Werte verlor am Dienstag 0,99 Prozent auf 19 611,79 Punkte und der Technologiewerte-Index TecDax sank um 0,76 Prozent auf 1635,27 Punkte. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 fiel um fast 1 Prozent zurück.
RÜCKZAHLUNG AN IWF WIRD AUSFALLEN
Eigentlich müsste Athen spätestens in der Nacht auf Mittwoch 1,54 Milliarden Euro an den Internationalen Währungsfonds (IWF) zurückzahlen. Ministerpräsident Alexis Tsipras erklärte aber am Montagabend im griechischen Staatsfernsehen bereits den Ausfall der Zahlung.
Unmittelbare Konsequenzen seitens des IWF drohen Athen allerdings zunächst nicht. Für entscheidender hält ein Händler daher, ob die Europäische Zentralbank (EZB) auch nach dem Zahlungsausfall die griechischen Finanzinstitute mit den sogenannte Notfall-Liquiditätshilfen (ELA) stützt.
An Geldautomaten dürfen Griechen seit Montag maximal 60 Euro pro Tag abheben. Banken und Börse bleiben bis Anfang kommender Woche geschlossen.
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SCHWACHE WALL STREET BELASTET
Aber auch der Blick über den Teich ruft bei den Anlegern Sorgen hervor. "Der neue Gegenwind für den Dax kommt nicht aus Griechenland, sondern aus den USA. Dort bahnt sich die erste ernsthafte Korrektur am Aktienmarkt seit Monaten an", sagte Marktexperte Dainel Saurenz von Feingold Research. "Die Unruhe an der Wall Street ist am Montag massiv angestiegen und dies liegt nicht nur an Griechenland."
Gegen den Trend stark zeigten sich die Papiere von K+S mit einem Zuwachs von gut 3 Prozent. Die Papiere des Kasseler Salz- und Düngemittelkonzerns profitieren weiter von Übernahmefantasie. Dem "Handelsblatt" zufolge hält K+S die kolportierte Übernahmeofferte des kanadischen Wettbewerbers Potash von rund 41 Euro pro Aktie für zu niedrig.
Die Aktien des Verpackungsspezialisten Gerresheimer knickten dagegen im MDax nach der Ankündigung des Verkaufs des Geschäfts mit Röhrengläsern um über 6 Prozent ein. Zwei Röhrenglas-Werke in Vineland (New Jersey, USA) und Pisa (Italien) mit rund 300 Mitarbeitern gehen an den US-Konzern Corning. Das sei zwar ein interessanter Schritt und der Veräußerungspreis sei gut, schrieb Analyst Daniel Wendorff von der Commerzbank in einer Studie. Allerdings würden die Gewinnmargen verwässert./ag/das