Referendum in Griechenland
Hängepartie um Griechenland könnte noch Wochen lang anhalten - Seite 3
Im Grunde könnte man sagen, dass in den vergangenen 5 Jahren auch viel richtig gemacht wurde. Durch Rettungsmaßnahmen wurde Zeit erkauft und diese mehr oder weniger sinnvoll genutzt.
Griechenland zwingt weiterhin zum Stillstand
Damit hat sich zwar in den vergangenen Tagen einiges getan, für die Finanzmärkte ist die Situation aber nahezu unverändert: positive und negative Meldungen zu Griechenland werden die Kurse noch eine Weile in die eine oder andere Richtung treiben, übergeordnet dürften die Kurse aber möglicherweise in einer Seitwärtstendenz bzw. Wartestellung bleiben. Und so dürfte der Frust bei vielen Anlegern weiter zunehmen, weil die ausbleibende endgültige Lösung bzw. die ungewisse Zukunft zum Stillstand zwingt.
Hoffen auf Klarheit
Bereits in den Sonntagsausgaben der vergangenen beiden Wochen schrieben wir: „Neben einigen stärkeren Kursbewegungen hat sich an der Gesamtsituation in dieser Woche nichts geändert. […] Wir brauchen also dringend neue Impulse, damit sich an den Märkten, außer einem teilweise wilden Hin und Her, endlich wieder neue Trends etablieren.“ In der Ausgabe vor einer Woche hieß es zudem: „Hoffen wir, dass es bis Dienstag eine für alle ökonomisch sinnvolle Lösung gibt und die Kurse dann endlich wieder steigen – oder fallen – Hauptsache es gibt wieder handelbare Trends.“ Diese Hoffnungen haben sich nicht erfüllt. Und so geht das Warten leider weiter.
Fazit
Eine schnelle Lösung wird es in keinem Fall geben. Wenn die Griechen mit „Ja“ stimmen, dann wird die aktuelle Regierung, glaubt man ihren Aussagen, zurücktreten. Neuwahlen könnten dann anstehen. Dann müssten mit der neuen Regierung die Verhandlungen aufgenommen werden. Anschließend müssten Reformen umgesetzt und Gesetze verabschiedet werden, und letztlich könnten dann neue Hilfsgelder fließen. Lautet die Antwort der Griechen „Nein“, dann muss Griechenland sehr wahrscheinlich eine neue, eigene Währung einführen. Man hat aber bislang nicht den Eindruck gewinnen können, als sei die aktuelle Regierung dazu in der Lage. In den sechs Monaten ihrer Amtszeit wurde wenig umgesetzt. Entsprechend dürfte es auch hier schleppend vorwärts gehen.
Und Entsprechend bleibt auch das Fazit unverändert: „Jegliche Kursbewegungen, die wir in dieser Woche gesehen haben, und alle Prognosen, die man daraus ableiten könnte, wären schon wieder Makulatur, wenn sich […] gravierende Änderungen im Schuldenstreit ergeben würden. Entsprechend muss man derzeit einfach sehr defensiv agieren.“
Ich wünsche Ihnen weiterhin viel Erfolg bei der Geldanlage
Sven Weisenhaus
(Quelle: Geldanlage-Brief, Ausgabe vom 05.07.2015)
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