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    WOCHENAUSBLICK  1908  0 Kommentare 'Nein' der Griechen zu Reformen dürfte Börsen runterziehen

    FRANKFURT (dpa-AFX) - Das "Nein" der Griechen zu den Reformvorschlägen der Geldgeber dürfte die Börsen in dieser Woche belasten. Allerdings sehen manche Experten den offensichtlichen Bruch Griechenlands mit dem restlichen Europa als Chance für einen Neuanfang - auch an den Märkten. Bis die Kurse wieder steigen, brauchen die Anleger aber starke Nerven.

    Der Dax könnte bei einem "Nein" bis bis auf 10 600 Punkte abrutschen, schrieb Analyst Andreas Paciorek vom Wertpapierhändler CMC Markets am Wochenende. Das wäre das Niveau vom Januar und Februar, bevor der deutsche Leitindex zu einem steilen Aufwärtstrend bis auf knapp 12 400 Punkte ansetzte. Die eskalierende Griechenland-Krise setzte dem Höhenflug jedoch ein jähes Ende. Am Freitag hatte der Dax bei 11 058 Punkten geschlossen.

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    Die Entscheidung der Griechen gegen das geforderte Reformpaket der Gläubiger wäre wohl der Anfang getrennter Wege von Eurozone und Griechenland, führte Paciorek aus. Das sah er aber nur als kurzfristige Belastung. Der Dax könnte seiner Einschätzung nach rasch die Rally aus den ersten drei Monaten des Jahres wieder aufnehmen. Denn: "Die Börsianer rund um den Globus wünschen sich zur Zeit nichts sehnlicheres, als das dieses Drama in seinen letzten Akt geht und der Vorhang fällt." Danach könnten sich die Finanzmärkte "zur Abwechslung wieder einmal auf fundamentalere Faktoren konzentrieren".

    HALVER: 'KEINE OPTIMALE LÖSUNG'

    Durch das Referendum werde endlich klar, was das griechische Volk wolle, sagte Börsenexperte Robert Halver von der Baader Bank . "Es gibt keine optimale Lösung. Auf lange Sicht wäre ein 'Grexit' aber die bessere Variante.". Denn dann müsse Griechenland ernsthaft Reformen angehen und habe gleichzeitig die Chance, wirtschaftlich wieder auf die Beine zu kommen.

    Erik Nielsen, Chefökonom der italienischen Großbank Unicredit, stufte den Ausgang des Referendums an sich sich allerdings als "praktisch irrelevant" ein. Erst wenn die Regierung wechsele und das weitere Vorgehen der Geldgeber klar werde, "wissen wir, wohin Griechenland steuert". Sein Fazit ist für die Anleger wenig beruhigend: "Das bedeutet wenigstens ein paar weitere Wochen mit Marktturbulenzen."

    ZINSWENDE IN DEN USA: FED-PROTOKOLL IM FOKUS

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    Zwar werden derzeit nicht-griechische Faktoren in den Hintergrund gedrängt. Doch zumindest zur Wochenmitte hin dürfte die Frage über den Zeitpunkt der Zinswende in den USA und in Großbritannien im Fokus stehen: Am Mittwoch wird das Protokoll der US-Notenbanksitzung vom 17. Juni veröffentlicht, und am Folgetag entscheidet die Bank of England über den Leitzins. Beide Zentralbanken schienen "große Angst davor zu haben, den Leitzins zu früh anzuheben", und würden offenbar "bewusst ein Überschießen der Inflation in Kauf nehmen", teilt Chefvolkswirt Edgar Walk von Metzler Asset Management mit.

    Auch in China stehen über kurz oder lang Zinsentscheidungen an. Deswegen dürften die Verbraucher- und Produktionspreise am Donnerstag die Börsianer interessieren. Der Shanghai-Composite-Index hatte seit seinem Hoch im Juni um um mehr als ein Viertel nachgegeben.

    NÄCHSTER SHOWDOWN-TERMIN: GRIECHEN-ANLEIHEN WERDEN FÄLLIG

    Zum kommenden Wochenende hin wird es noch einmal spannend. Denn am Freitag werden griechische Staatsanleihen mit kurzen Laufzeiten in Milliardenhöhe fällig. Werden private Gläubiger nicht bedient, ist das für die Ratingagenturen ein Grund, Griechenland noch weiter abzuwerten. Zudem spricht am Abend die Chefin der US-Notenbank Fed, Janet Yellen, in Cleveland.

    Von der Unternehmensseite liefert die beginnende Berichtssaison vor allem für den MDax der mittelgroßen Werte Impulse. CropEnergies berichtet einen Tag vor dem Mutterkonzern Südzucker über Quartalszahlen. Gerresheimer präsentiert am Donnerstag seine Ergebnisse. Auch in den USA läuft die Berichtssaison mit dem Aluhersteller Alcoa an, der seine Ergebnisse am Mittwoch vorlegt./mzs/das/

    --- Von Michaela Zin Sprenger und Daniel Schnettler, dpa-AFX ---




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