ANALYSE
Berenberg rechnet nicht mit neuem Hilfspaket für Griechenland
LONDON (dpa-AFX) - Nach dem klaren Nein der Griechen zu den Reform- und Sparplänen der Gläubigerstaaten rechnet die Berenberg Bank nicht mit einem weiteren Hilfspaket für Griechenland. Es werde zwar lebhafte Diskussionen über den Umgang mit dem hoch verschuldeten Land geben, aber am Ende dürften sich die Eurozonen-Staaten auf die Linie einigen, sich auf keine Gespräch über ein drittes Hilfspaket einzulassen. Dies schrieb Berenberg-Chefvolkswirt Holger Schmieding in einer Studie nach dem Griechenland-Referendum am Sonntagabend.
Statt frischem Geld aus dem Euro-Rettungsfonds ESM könnte es aber humanitäre oder wirtschaftliche Hilfen aus anderen EU-Töpfen geben, um die Folgen einer Staatspleite abzumildern, erklärte er. Damit könnte auch der schwierige Weg des Landes aus der Eurozone abgesichert werden. Die übrigen Staaten Europas werden Griechenland seiner Einschätzung nach nicht aus dem gemeinsamen Währungsraum drängen, aber das Land brauche dringend Geld - und das werde Europa nicht schicken, so lange sich die Politik des Landes nicht dramatisch ändere.
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Dies sei wiederum nach dem klarem Votum der Bevölkerung für den Kurs der Regierung unwahrscheinlicher geworden. Dadurch müsse das Land mittelfristig eine eigene Währung einführen - mit einem stürmischen Intermezzo einer Ausgabe von Schuldscheinen./zb/das