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     671  0 Kommentare Bonuszertifikate – Defensivpapier vs Profiwerkzeug

    Börse_Juni2015_3Bonuszertifikate waren ursprünglich gedacht als Depotbeimischung, die Risiko aus dem Direktinvestment hinausnimmt und in Seitwärtsphasen eben über den Bonus schöne Renditen ermöglicht. Wer in die gängigen Auswahllisten blickt, findet ganz oben seit wenigen Jahren immer wieder Papiere, die eher Hebelpapieren ähneln. Dies ist darin begründet, dass das Aufgeld mitunter exorbitant hoch ist, die Chancen riesig aber eben auch die Risiken. So bewegen sich die Papiere selbst auf den DAX teilweise innerhalb eines Handelstages im hohen zweistelligen Prozentbereich. Diese Art der Bonuspapiere eignet sich unserer Ansicht nach nur für hartgesottene Profis und verdienen die ursprüngliche Bezeichnung eigentlich auch nicht. In unseren Depots greifen wir zu anderen Bonuspapieren ohne Aufgeld und mit dennoch schönen Chancen. Wie Bonuspapiere in der Grundidee funktionieren lesen Sie in diesem Wissensteil. 

    Stärken in der Seitwärtsphase

    Börse_Juni2015_4Sie sind eine sinnvolle Ergänzung im Depot, bieten reichlich Puffer gegen fallende Kurse und offerieren gleichzeitig satte Renditen. Für unseren Geschmack sollte man auf Aufgelder wo es geht verzichten. Und trotzdem – ein Rundum-Sorglos-Paket sind sie sie nicht – die Rede ist von Bonuszertifikaten. In der Krise 2008 wurden sie häufig gescholten als unsinnige Produkte mit hohem Risiko. Das ist so jedoch falsch. Bonuszertifikate überzeugen in steigenden, seitwärts laufenden sowie leicht fallenden Märkten. Problematisch wird es in Crashzeiten. Dann nützt die beste Barriere nichts. Aber der Reihe nach. Bonuszertifikate zeichnen sich durch zwei Komponenten aus. Einerseits durch eine Barriere (Untergrenze), die nicht berührt werden darf. Sie liegt unterhalb des Emissionspreises. Andererseits durch ein Bonuslevel, das über dem Emissionspreis liegt. Sie beide bestimmen das Chance-Risikoprofil eines Bonuszertifikats.

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    Am Beispiel einer Aktie, die am Emissionstag zu 100 Euro notiert, lässt sich die Funktionsweise gut erläutern. Das Bonuslevel soll 115 Euro betragen, der Kurs des Zertifikats liegt ebenfalls bei 100 Euro. Die Barriere befindet sich bei 70 Euro. Fällt der Basiswert, also die Aktie, bis zum Ende der Laufzeit nie auf oder unter 70 Euro, erhält der Anleger mindestens 115 Euro ausgezahlt. Ganz egal, wo die Aktie zwischen 70,01 und 115 Euro notiert. Die Rendite, die dann erzielt wird, die sogenannte Bonusrendite, beträgt also 15 Prozent.

    Börse_EZB_7Steht die Aktie dagegen höher als das Bonuslevel, partizipieren Anleger auch daran. Liegt der Kurs zum Beispiel bei 150 Euro, werden auch 150 Euro am Laufzeitende ausgezahlt. Anders sieht es dagegen aus, wenn die Aktie nur ein einziges Mal auf oder unter die Grenze von 70 Euro abtaucht. Dann gibt es am Ende nur den Kurs der Aktie in Euro zurück mit all seinen Gewinnchancen- und Verlustrisiken.

    Bonuszertifikate dieser Art entwickeln sich also per Fälligkeit nicht schlechter als der Basiswert, abgesehen vom fehlenden Anspruch auf Dividendenzahlungen. Denn sie werden zur Finanzierung des Bonusmechanismus herangezogen. Daher werden die Papiere auch meist auf Aktien mit hohen Ausschüttungen aufgelegt oder auf Kursindizes ex Dividende.

    Aufgeld beachten

    Doch nicht immer kostet ein Bonuszertifikat so viel wie eine Aktie. Dadurch entstehen Risiken, die Anleger genau beachten sollten: Viele schauen als erstes auf die Bonusrendite und übersehen dabei, dass auch eine große Anzahl von Bonuspapieren mit einem Aufgeld gegenüber der Aktie notieren. Sie offerieren häufig eine deutlich höhere Bonusrendite als jene Papiere, die ohne einen Aufschlag zum Kurs des Basiswerts notieren. Gleichzeitig bergen sie ein höheres Risiko, da im Fall eines Bruchs der Barriere auch das gezahlte Aufgeld unwiederbringlich verloren ist. Denn dann zählt nur der Aktienkurs für die Auszahlung und den Wert des Bonuszertifikats.

    Kein Problem ist dagegen die Laufzeit der Papiere. Durch das sehr große Angebot findet jeder Anleger für fast alle Basiswerte unterschiedliche Laufzeiten von wenigen Monaten bis zu einigen Jahren. So bleibt es der individuellen Risikoneigung überlassen, ob man einen längeren oder kürzeren Zeitraum wählt. Als Tipp gilt hier: Bei recht langen Laufzeiten sollten Anleger eher jenen Werten aus dem Weg gehen, die sehr zyklisch in ihrer Kursbewegung sind. Denn dann ist das Erreichen der Bonusrendite am Ende doch fraglich. Ansonsten passen Bonuszertifikate als Ergänzung in fast jedes Depot.



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    Verfasst von 2Benjamin Feingold
    Bonuszertifikate – Defensivpapier vs Profiwerkzeug Bonuszertifikate waren ursprünglich gedacht als Depotbeimischung, die Risiko aus dem Direktinvestment hinausnimmt und in Seitwärtsphasen eben über den Bonus schöne Renditen ermöglicht. Wer in die gängigen Auswahllisten blickt, findet ganz oben …

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