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    Griechenland-Solidaritätszuschlag  6489  10 Kommentare Griechenland-Sondersteuer - Euro-Soli ebnet Weg zur Transferunion

    Der Solidaritätszuschlag ist für viele Deutsche ein rotes Tuch. Die Union will die im Jahr 1991 eingeführte Steuer nicht über das Jahr 2019 verlängern. SPD und Grüne hingegen sprachen sich für die Integration der Sondersteuer in die Einkommensteuer aus. Sicher ist, der Soli polarisiert. Nun bekommt die Debatte um einen Solidaritätsbeitrag neue Nahrung. Was bereits auf nationaler Ebene die Gemüter erhitzt, kann jetzt auch auf europäischer Ebene für Hitzewallungen sorgen.

    Euro-Soli zur Griechenland-Rettung

    Dafür sorgt aktuell ein Vorschlag des renommierten Mannheimer Ökonomen Clemens Fuest. Der Präsident des Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) hat zur Finanzierung der Griechenland-Programme eine Anhebung des Solidaritätszuschlags gefordert. In einem Beitrag in der "Frankfurter Allgemeine Zeitung“ schreibt der Wirtschaftswissenschaftler: "Ehrlichkeit gegenüber den Wählern und Steuerzahlern und das Gebot der Generationengerechtigkeit erfordern es, zur Finanzierung des Griechenland-Programms die Steuern in Deutschland zu erhöhen oder Ausgabenkürzungen zu verabschieden.“

    Die Begründung folgt auf dem Fuß: Man sollte den Bundesbürgern nichts vormachen. Bei den Hilfsmaßnahmen, die dem Bundestag zur Abstimmung vorliegen, gehe es nicht um Kredite, die Griechenland gewährt werden. Wir sollten die Scheuklappen ablegen und uns eingestehen, dass es sich in Wirklichkeit um Transferleistungen handelt, die die Staatshaushalte der anderen Euroländer belasten. Es geht um Geld, das nicht mehr zurückkommt. "Das Auflegen eines Transferprogramms für Griechenland bedeutet für die Eurozone einen grundlegenden Wandel: den Einstieg in die Transferunion,“ so Fuest in der „FAZ“.

    Erhöhung des Soli auf 8 Prozent für drei Jahre

    Welche Rechnung macht der designierte Nachfolger von Hans-Werner Sinn als Präsident des ifo-Instituts auf? Bei einem Gesamtvolumen der Hilfen von 84 Milliarden Euro über drei Jahre, die im Rahmen des dritten Griechenland-Hilfsprogramms aufgerufen werden, würden 22 Milliarden Euro auf Deutschland entfallen. "Das könnte beispielsweise durch die Erhöhung des Solidaritätszuschlags von 5,5 auf 8 Prozent für drei Jahre finanziert werden," so Fuest in der „FAZ“.





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    Griechenland-Solidaritätszuschlag Griechenland-Sondersteuer - Euro-Soli ebnet Weg zur Transferunion Die Debatte um einen Solidaritätsbeitrag bekommt neue Nahrung. Was bereits auf nationaler Ebene die Gemüter erhitzt, kann jetzt auch auf europäischer Ebene für Hitzewallungen sorgen. Kommt der Griechenland-Soli?

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    Kommentare

    Avatar
    16.07.15 22:14:43
    Es ist unglaublich was morgen im Bundestag stattfinden soll! Jetzt wetteifern die Groko-Parteien schon, wer "alternativloser" die nächsten Steuermilliarden versenkt!
    SPD-Oppermann teilt schon mal im vorauseilenden Gehorsam mit, das Nein-Stimmer nur "Randerscheinungen" wären. Dabei dürfte der der ESM nur dann in Anspruch genommen werden, wenn eine "Schuldentragfähigkeit" Griechenlands gegeben wäre, was aber laut IWF nicht gegeben ist. Angeblich ist ja auch der Euro als Ganzes nicht gefährdet, was eine weitere Voraussetzung für die Bereitstellung von ESM-Mitteln wäre. Von Griechenland ständig die Einhaltung von "Regeln" fordern, aber selbst Regeln nach Belieben außer Kraft setzen! Polit-Kaspertheater in Reinkultur, nur leider auf unsere Kosten!
    Avatar
    16.07.15 19:30:06
    Solidarität in allen Ehren Herr Fuest ! Wir zahlen wieso am Ende die Zeche,
    ob mit Soli oder ohne


    Steuerverschwendungen sind an der Tagesordnung ( 30 Milliarden € jedes Jahr )

    Die Armut in Deutschland nimmt zu !

    Hallo , die feinen Herren Politiker , die Nichtskönner und Geldverbrenner ! Ich erinnere nur an unseren Freund Mehdorn…
    Die haben die Schäflein im Trocknen

    Das Sparpaket ist der Untergang Griechenlands

    Anarchie ist vorprogrammiert

    Wann wachen die Deutschen endlich auf und wehren sich gegen diese bösartige Politik
    Avatar
    16.07.15 18:35:53
    Sehr gut, aussteigen ist das Beste. Schrottbanken sollen pleite gehen statt
    Steuerzahler. Der Euro ist eine französische Schlamperei. :mad:
    Avatar
    16.07.15 16:12:08
    Als gäbe es noch nicht genug Provokationen,...
    Ich denke dieser Vorschlag ist keineswegs ernst gemeint,er soll uns nur noch einmal vor Augen führen,wie dicht wir bereits an dem Punkt sind,wo Widerstand zur Pflicht wird,auch wenn es andere waren,die zuerst von Terror sprachen,das,was wir wiedereinmal mit dem Euro erleben,das ist zum Terror geworden !
    Es ist vollkommen klar geworden,dass der heimliche Hintergedanke schon bei Einführung des Euro die Umverteilung deutschen Wohlstands auf andere Europäer war.
    Es ist höchste Zeit,für deutschland ein Ausstiegs-szenario zu entwerfen,auch für den Fall,dass das BVG sich irgendwann unerwartet erholt und so etwas überraschend plötzlich anordnet,sämtliche Vorteile des Euro wurden solange systematisch bekämpft,bis eh nur noch die Nachteile blieben,gäbe es noch einen einzigen,er würde sofort bekämpft werden,eine Fortführung dieses Unsinns säht nur noch Zwietracht,es wird Zeit,sich wiedermal auf das Ende dieses Experiments vorzubereiten!
    Deutschland hat die ihm aufgezwungene Polit-Schande tapfer und geduldig ertragen !
    Avatar
    16.07.15 14:16:56
    Der IWF hat sich verrechnet. Die Verschuldung Griechenlands geht bis auf 200% des BIP und nicht wie angenommen auf 170% und bis 2022 auf 143%.

    Die Griechen bräuchten ein Wachstum von 3,5% pro Jahr. Das schafft keiner in Europa.

    Die Schulden werden auf Jahrzehnte hinaus verschoben. Und die Alimentation wird noch Jahre so weiter gehen.

    http://diepresse.com/home/politik/eu/4777827/Athens-Probleme…

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