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    Schuldenkrise  883  0 Kommentare Im Schuldenstreit um Griechenland ist der Knoten geplatzt - Seite 2

    Höhe der Rettungssumme kann sich noch ändern

    Als Athen zuvor den Antrag für Milliardenhilfen beim ESM-Rettungsschirm stellte, wurde noch ein Finanzbedarf in Höhe von 53,5 Milliarden Euro bis 2018 angemeldet. Am Donnerstag kam die nächste Schätzung aus Brüssel: Es müsse sogar mit 100 Milliarden Euro gerechnet werden, die das Land brauche, um bis 2018 seine finanziellen Verpflichtungen bedienen zu können. – Die Höhe des Hilfspaketes kann sich offenbar noch öfters ändern. Insbesondere die wirtschaftlichen und finanziellen Auswirkungen der Bankenschließungen können derzeit noch nicht genau beziffert werden.

    Tsipras: Von einem Verhandlungsmarathon zum nächsten

    Damit Geld fließen kann, musste Tsipras einen Teil der Reformen bereits bis Mitte der Woche durch das Parlament in Athen bringen. Nach den Worten von Bundeskanzlerin Angela Merkel müsse die griechische Regierung sogar darauf hinarbeiten, dass alle Gesetze umgesetzt werden, auch die aus der Zeit vor der Wahl. – Und so begab sich Tsipras mit diesem Auftrag in die nächste schwere Verhandlung.

    Athener Parlament beschließt Reformprogramm

    Am frühen Donnerstagmorgen, und damit leicht verspätet (hatte jemand nach den Entwicklungen der Vergangenheit etwas anderes erwartet), billigte das Parlament in Athen das Spar- und Reformprogramm mit großer Mehrheit. 229 Abgeordnete in dem Parlament mit 300 Sitzen stimmten für die Maßnahmen, 64 Parlamentarier dagegen. Es gab 6 Stimmenthaltungen.

    Erneut bekam Regierungschef Tsipras die ausgehandelten Reformen nur mit Hilfe der Opposition durch. Von den 149 Abgeordneten seiner Syriza-Partei verweigerten ihm dieses Mal sogar 38 die Gefolgschaft.

    EZB steuert ihren Teil der Lösung bei

    Vor dem Hintergrund dieser Entwicklungen steuerte auch die Europäische Zentralbank (EZB) ihren Teil zur Lösung der Schuldenprobleme bei. Auf der turnusmäßigen Sitzung beschloss der EZB-Rat am Donnerstag zwar, den Zinssatz für die Hauptrefinanzierungsgeschäfte sowie die Zinssätze für die Spitzenrefinanzierungsfazilität und die Einlagefazilität unverändert bei 0,05 %, 0,30 % bzw. -0,20 % zu belassen, der Rahmen für Notkredite an Griechenlands Banken wurde jedoch ausgeweitet. Die sogenannten Ela-Hilfen wurden um 900 Millionen Euro für eine Woche erhöht. Die Bedingungen für eine Erhöhung seien durch die Entwicklung der vergangenen Tage in der Griechenlandkrise gegeben, so der Notenbankchef.

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    Sven Weisenhaus
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    Sven Weisenhaus ist seit Jahren Trader und Börsenexperte. Seine Erfahrungen und Analysen veröffentlicht er als Redakteur in verschiedenen Börsenpublikationen. Unter anderem veröffentlicht er seit Dezember 2012 den kostenlosen Börsendienst "Geldanlage-Brief". Zudem gehört er seit einigen Jahren zum Team von www.stockstreet.de und schreibt dort seit Anfang 2016 für den kostenlosen Börsendienst "Börse - Intern". Er hat außerdem die Bücher Das Internet vergisst nie: Chancen und Risiken im Umgang mit persönlichen Daten im Internet* und IT-Prüfungen im Rahmen von Jahresabschlussprüfungen* geschrieben. *Werbelink
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    Verfasst von Sven Weisenhaus
    Schuldenkrise Im Schuldenstreit um Griechenland ist der Knoten geplatzt - Seite 2 Der Knoten ist geplatzt. Zuerst erteilte das griechische Parlament am frühen Samstagmorgen vor einer Woche der Regierung die Vollmacht, über weitere Spar- und Reformmaßnahmen mit den Gläubigern zu verhandeln. Es folgte am frühen Montagmorgen …