Neue Belastungen für SGL
Abschreibung nach Spartenverkauf
WIESBADEN (dpa-AFX) - Die Sanierung des angeschlagenen Kohlenstoffspezialist SGL Group kommt das Unternehmen weiter teuer zu stehen. Zwar vereinbarte der Konzern am Montag den Verkauf eines chronischen Verlustbringers, dafür müssen die Wiesbadener aber nach eigenen Angaben Abschreibungen von 50 bis 55 Millionen Euro hinnehmen. Zudem müssen sie beim Verkauf des Flugszeugteilegeschäfts der US-Tochter Hitco an die kanadische Avcorp-Gruppe noch drauflegen und rund 40 Millionen Euro an den neuen Eigentümer zahlen. Aufsichtsbehörden müssen dem Geschäft noch zustimmen. Anleger reagierten bereits erleichtert auf den angekündigten Verkauf des Sorgenkindes: SGL-Aktien legten zu Handelsbeginn gut 1,5 Prozent zu.
Ohne die Sonderbelastungen wäre das erste Halbjahr "im Rahmen des Markterwartungen" gelaufen, erklärte SGL. So sei der Umsatz mit 655 Millionen Euro in etwa stabil geblieben. Vor Steuern und Zinsen (Ebit) und ohne die Sondereinflüsse verdiente das Unternehmen 15 Millionen Euro, wie es auf der Basis vorläufiger Berechnungen erklärte. Zum Netto-Ergebnis machte der Konzern noch keine Angaben.
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Die Schulden lagen zum Halbjahresende bei 523 Millionen Euro, gut 70 Millionen Euro niedriger als ein Jahr zuvor. An den Prognosen hielt der Vorstand fest. Demnach soll das Ebit in diesem Jahr zulegen - Sondereffekte sind dabei aber ausgeklammert. Auch die Cashflow-Prognose bleibt stehen: Der Konzern rechnet damit, dass er rund 100 Millionen Euro mehr ausgibt als er einnimmt./enl/fri/fbr