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    ROUNDUP 2  397  0 Kommentare Wincor Nixdorf rutscht in Verlustzone - Übernahmegerüchte

    (neu: Mehr zu Übernahmegerüchten, Aktienkurs.)

    PADERBORN (dpa-AFX) - Die anhaltende Geschäftsflaute und die Kosten für ein neues Sparprogramm haben den Geldautomaten- und Kassensystemhersteller Wincor Nixdorf im vergangenen dritten Geschäftsquartal in die roten Zahlen gerissen. Unter dem Strich stand ein Fehlbetrag von 6 Millionen Euro nach einem Überschuss von 15 Millionen Euro vor einem Jahr, wie das im MDax notierte Unternehmen am Donnerstag in Paderborn mitteilte. Der Umsatz ging um zwei Prozent auf 560 Millionen Euro zurück. Derweil verdichten sich die Hinweise, dass im Hintergrund intensive Verhandlungen über eine Übernahme durch den US-Konkurrenten Diebold laufen.

    Die Gespräche hätten sich in den vergangenen Wochen intensiviert, sagte eine mit den Vorgängen vertraute Person der Finanz-Nachrichtenagentur dpa-AFX. Von Wincor gab es dazu kein klares Dementi. "Das Thema Industriekonsolidierungen wird nun schon seit Jahren diskutiert", sagte Vorstandschef Eckard Heidloff. "Ich werde es mit Stellungnahmen von unserer Seite nicht mehr anheizen."

    An der Börse verstärkte sich die Übernahmephantasie. Wincor-Aktien legten bis Nachmittag rund drei Prozent zu und waren damit zweitbester Wert im MDax. Ein Händler verwies allerdings auch darauf, dass die Quartalszahlen besser als erwartet ausgefallen seien.

    Offiziell betont Wincor, trotz der angespannten wirtschaftlichen Lage seine Eigenständigkeit erhalten zu wollen. Der Vorstand hatte im April angesichts der ungebremsten Talfahrt die Notbremse gezogen und den Abbau von rund 1100 der etwa 9200 Stellen angekündigt. Vor allem sollen die Produktionskapazitäten für Geldautomaten und Kassen reduziert werden, um auch bei geringerer Nachfrage noch profitabel arbeiten zu können. Zugleich will die Gesellschaft ihr Geschäft mit Software und Dienstleistungen konsequenter ausbauen und in diesem Bereich auch neue Beschäftigte einstellen.

    Seit Jahren kämpft Wincor mit einer schwachen Nachfrage vor allem nach Geldautomaten. Die Kreditbranche hält sich angesichts sinkender Erträge seit langem mit Investitionen zurück. Auch aus dem Einzelhandel fehlen Impulse. Hinzu kommt die Schwäche von Schwellenländern wie der Türkei, Russland und China, auf die Wincor stark setzte. Das führt zu einem andauernden Preisverfall. Ein erst vor rund anderthalb Jahren abgeschlossenes Umbauprogramm reichte nicht aus. Das neue Restrukturierungsprogramm sei gut gestartet, sagte Vorstandschef Heidloff. Es gebe bereits erste Resultate.

    Die im April gesenkte Prognose bestätigte Wincor. Damals hatte der Vorstand die Hoffnung auf einen Umsatzzuwachs aufgegeben. Er erwartet im Ende September auslaufenden Geschäftsjahr einen Umsatzrückgang von drei bis fünf Prozent. Der operative Gewinn (Ebita) soll von 155 auf 20 Millionen Euro sinken. Darin enthalten sind 80 Millionen Euro an Belastungen durch das Sparprogramm. Im abgelaufenen dritten Quartal stand an dieser Stelle ein Verlust von sieben Millionen Euro, wobei das Sanierungsprogramm allein mit 23 Millionen Euro belastete./enl/men/jha/





    dpa-AFX
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