checkAd

    Baader Bond Markets  351  0 Kommentare "Europa, was nun?" - Seite 2



    Doch bei aller Fokussierung auf das Hellas-Problem sollten die anderen finanzpolitischen Herausforderungen in der Eurozone und weltweit nicht aus den Augen verloren werden. Denn auch in anderen Staaten sind die Schuldenberge so hoch, dass man schwindelfrei sein muss, um darüber berichten zu können. Einsamer Spitzenreiter ist hierbei - unter Berücksichtigung des prozentualen Anteils der Schulden am Bruttoinlandsprodukt - Japan mit über 225 Prozent, aber unter den TOP 10 befinden sich mit Griechenland, Irland, Italien und Portugal vier Mitgliedsländer der Eurozone. Daher sollte allen Beteiligten klar sein, dass die Rettung von Euroland nicht über Hilfspakete, sondern nur über einen sinnvollen politischen Umbau erfolgen kann. Dass dies nur unter Berücksichtigung der Ängste der europäischen Bevölkerung geschehen darf, sollte selbstverständlich sein. Sollte das nicht gelingen, wird das gemeinsame Europa scheitern!

    Das Gespenst namens Grexit spukt weiter durch Europa

    Mit der Regelung, die man als Einigung im Schuldenstreit mit Griechenland bezeichnet, hat sich die Gefahr eines Austritts von Hellas aus der Eurozone („Grexit") nur ins kommende Jahr verlagert. Das Gespenst des Grexits spukt also weiter durch Europa.

    So rechnen nach einer Umfrage der Nachrichtenagentur Bloomberg zwar 70 Prozent der befragten Ökonomen im laufenden Jahr nicht mehr mit einem Grexit. Dagegen wollte eine deutliche Mehrheit einen Austritt im kommenden Jahr nicht ausschließen. Bis Ende 2016 sahen nur 29 Prozent der befragten Ökonomen die Gefahr eines Grexits als gebannt an, während 71 Prozent ihn für möglich halten.

    Dass Athen diese Woche fristgerecht 4,2 Milliarden Euro Schulden bei der Europäischen Zentralbank (EZB) und nachträglich 2 Milliarden Euro beim IWF beglichen hat, ist auch kein Indiz auf ein Gesunden des Patienten. Ein Kunststück war es nämlich auch nicht, denn schließlich stammte das Geld aus den EU-Rettungstöpfen, mit deren Hilfe eine Brückenfinanzierung über ca. 7 Milliarden Euro gebastelt wurde. Damit soll das von der Pleite bedrohte Land über Wasser gehalten werden bis mit den Geldgebern ein drittes Hilfspaket verhandelt ist.

    Seite 2 von 8




    Börse Frankfurt
    0 Follower
    Autor folgen
    Verfasst von 2Börse Frankfurt
    Baader Bond Markets "Europa, was nun?" - Seite 2 Stopp 16. Juli 2015. FRANKFURT (Börse Frankfurt). Obwohl in der Großen Koalition das Wort Grexit bereits jetzt zum Unwort des Jahres 2015 gekürt wurde, sollte man realistisch bleiben und sich nicht irgendwelchen Illusionen hingeben. Bereits …

    Schreibe Deinen Kommentar

    Disclaimer