Experten-Warnung
Fahrzeug-Kidnapping - Wird das Hacken deutscher Autos zum Problem?
Ein Albtraum für jeden Autobesitzer: Das geliebte Gefährt wird gehackt und ist seitdem fremdbestimmt. Und das bei des Deutschen liebstes Kind. Statt in den Schwarzwald wird das Auto nun an die Ostsee gelenkt? Oder können Temposünder automatisch gedrosselt werden? Fahren bald Geister-Autos auf deutschen Straßen? Nein! Nicht doch bei deutschen Autos, betonten die Autobauer.
Die Büchse der Pandora wurde geöffnet
Doch mittlerweile warnen auch deutsche Spezialisten vor Hacker-Angriffen auf deutsche Fahrzeuge. "Es geht nicht mehr darum, ob ein Fall wie in den USA auch hierzulande passiert, sondern nur noch darum, wann", sagte Reiner Kriesten, Professor für Fahrzeuginformatik an der Universität Karlsruhe, der „WirtschaftsWoche".
Nicht ob, sondern wann! Das treibt vielen den Angstschweiß auf die Stirn. Was wäre dann alles möglich? Wie das Magazin weiter ausführt, konnten Experten unter Laborbedingungen bei deutschen Fahrzeugen die Schutzsysteme der Autos überwinden und diese digital kidnappen. Damit konnten sie dann die Bremsen entlüften, das Licht ausschalten oder die Stoßdämpfer verstellen. Also wesentliche technische Eingriffe vornehmen, die bei voller Fahrt zu schweren Unfällen führen können.
Online-Vernetzung bietet Zugriffsmöglichkeit
Gut vor Augen haben Autobesitzer noch die Demonstration von IT-Spezialisten, die im Auftrag des ADAC via Internet die Verriegelung aktueller BMW-Modelle öffnen konnten. Der Automobilhersteller hat diese Sicherheitslücke inzwischen per Software-Update geschlossen.
Das Problem liegt in der weiter voranschreitenden Vernetzung moderner Automobile mit dem Internet. Ähnlich den US-amerikanischen Herstellern treiben auch die deutschen Hersteller, allen voran
Premium-Anbieter wie Daimler, BMW oder Audi, die Integration von Online-Funktionen in ihre Fahrzeuge voran. "Mit dem Online-Zugang fürs Auto hat die Industrie
sozusagen die Büchse der Pandora geöffnet", sagte Matthias Rosche, Mitglied der Geschäftsleitung beim IT-Sicherheitsspezialisten NTT Com Security, der „WirtschaftsWoche".