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    Griechenland  2217  1 Kommentar Kein drittes Hilfspaket ohne Schuldenschnitt - IWF setzt Gläubiger unter Druck

    Die Geldgeber Griechenlands waren in der Vergangenheit nicht immer einer Meinung. Vor allem der Internationale Währungsfonds (IWF) schoss gerne mal quer. So auch jetzt. Ein drittes Hilfspaket? Nicht ohne Schuldenschnitt. 

    Der IWF will sich vorerst nicht an einem dritten Hilfspaket für Griechenland beteiligen. Man könne nur ein umfassendes Programm unterstützen, sagte ein Vertreter der Organisation laut dpa-AFX unter Berufung auf eine Telefonkonferenz mit Journalisten.

    Zunächst müsse Athen die von den Geldgebern geforderten Reformen vollständig umsetzen, so der IWF. Aber auch von Seiten der Gläubiger erwartet der Währungsfonds Zugeständnisse in Form von Schuldenerleichterungen. Erst wenn entsprechende Beschlüsse gefasst sind, will er sich an weiteren Hilfszahlungen beteiligen.

    Bis es soweit ist, wird wohl noch einige Zeit vergehen. Vor allem die Bundesregierung lehnt einen Schuldenschnitt bislang ab. Laut „Financial Times“ seien die Unterschiede zwischen der Meinung des IWF zur Schuldenfrage und der derzeitigen Diskussion der Europäer „sehr groß“. Das gehe aus einem vertraulichen IWF-Papier hervor.

    IWF bringt Merkel in Bedrängnis

    Dass der IWF seine Beteiligung am Rettungspaket als Druckmittel einsetzt, ist nicht neu. Bereits im Mai rief er die europäische Seite dazu auf, auf einen Teil ihrer Forderungen gegenüber Athen zu verzichten, andernfalls werde man weitere Hilfsgelder blockieren (siehe: IWF droht europäischen Gläubigern – „Ohne Schuldenschnitt keine Hilfsgelder“).

    In den Wochen danach kam es immer wieder zu Querelen zwischen den Geldgebern, auch weil der IWF vehement auf eine Schuldenerleichterung pocht. Zuletzt eskalierte der Streit sogar so sehr, dass sich die Gläubiger sprichwörtlich an die Gurgel gingen.

    Die Haltung des IWF bringt Bundeskanzlerin Angela Merkel in eine unangenehme Situation. Dass sich der Währungsfonds nicht am dritten Hilfspaket beteiligen würde, stand für sie nie zur Disposition. Doch ohne IWF wird es für Merkel ungemein schwieriger werden, den Bundestag von einem weiteren Hilfspaket für Griechenland zu überzeugen.




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