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    ROUNDUP  476  0 Kommentare Lloyds wieder von Altlasten gebremst - Dennoch winkt Sonderdividende

    LONDON (dpa-AFX) - Altlasten haben den Erholungskurs der seit der Finanzkrise teilverstaatlichten britischen Großbank Lloyds erneut gebremst. Im ersten Halbjahr stellte das Institut weitere 1,4 Milliarden Pfund für die Entschädigung von mit Kreditausfallversicherungen falsch beratenen Kunden zurück, wie es am Freitag in London mitteilte. Damit belastet dieser branchenweite Skandal in Großbritannien Lloyds mittlerweile mit 13,4 Milliarden Pfund. Dennoch stieg der Überschuss in den ersten sechs Monaten im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um ein Drittel auf 925 Millionen Pfund.

    Der Vorsteuergewinn legte um 38 Prozent auf 1,2 Milliarden Pfund zu. Dabei profitierte die Bank von gestiegenen Erträgen sowie geringeren Belastungen aus Abschreibungen und dem Verkauf von Randgeschäften. Die Zahlen fielen schlechter aus als von Analysten erwartet. An der Börse verloren Lloyds-Aktien am Vormittag rund ein Prozent an Wert.

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    Vorstandschef Antonio Horta-Osorio hat seit seinem Amtsantritt Tausende Stellen gestrichen, die Kapitalpuffer gestärkt und Randgeschäfte vor allem im Ausland verkauft. 2014 führte er die Bank zum ersten Gewinn seit seit vier Jahren.

    Als nächsten Schritt hofft der Manager, nun schnell den Staat ganz abzuschütteln. "Wir erwarten, dass wir in den nächsten zwölf Monaten wieder komplett in privaten Händen sind", sagte Horta-Osorio. Derzeit halten die britischen Steuerzahler noch rund 15 Prozent der Lloyds-Anteile. Der britische Staat hatte die Bank in der Finanzkrise 2008 mit 20 Milliarden Pfund gerettet und im Gegenzug fast 40 Prozent der Anteile erhalten.

    Seit knapp zwei Jahren verkauft das Finanzministerium sukzessive seine Lloyds-Aktien und streicht dabei Gewinne ein. Die britische Regierung hatte im vergangenen Wahlkampf versprochen, die letzten Lloyds-Anteile nicht mehr Profi-Investoren, sondern Kleinanlegern mit einem Abschlag auf den Aktienkurs anbieten zu wollen. So sollen auch sie persönlich von den Milliardenhilfen für die Bank profitieren. Allerdings würde ein solcher Prozess sich länger hinziehen, als einfach die Aktien über Nacht an institutionelle Anleger wie Fonds und Pensionskassen zu verkaufen.

    Lloyds macht sich für neue Aktionäre jedenfalls schon einmal hübsch. Finanzvorstand George Culmer stellte eine Sonderdividende und den Rückkauf eigener Aktien in Aussicht. Leisten könnte es sich das Institut. Lloyds kommt aktuell auf eine harte Kernkapitalquote von 13,4 Prozent. Damit steht sie unter den britischen Banken am besten da und übertrifft die Vorgaben deutlich.

    Als reguläre Zwischendividende schüttet die Bank 0,75 Pence pro Anteilsschein aus. Für das Gesamtjahr 2014 bekamen die Aktionäre erstmals seit der Finanzkrise wieder eine Dividende ausgezahlt. Die Rückkehr zu einer Ausschüttung an die Anteilseigner gilt als Meilenstein auf dem Weg zur angestrebten Zukunft ohne Staat.

    Lloyds steht deutlich besser da als der Konkurrent Royal Bank of Scotland (RBS) , der seit der Finanzkrise großteils verstaatlicht ist und nur schwer wieder auf die Beine kommt. Dort ist der Staat noch weit von einem Gewinn auf seine Hilfen entfernt. Aktuell hält der Staat, der in der Finanzkrise 45,5 Milliarden Pfund in die Bank gepumpt hat, 78 Prozent der RBS-Aktien. Dieses Paket ist an der Börse derzeit rund 32 Milliarden Pfund wert. Da große Anteilsplatzierungen meist nur mit deutlichen Abschlägen auf den aktuellen Kurs gelingen, dürfte es für Großbritannien schwer werden, mit Gewinn aus der RBS-Beteiligung auszusteigen. Zumindest meldete das Institut für das zweite Quartal am gestrigen Donnerstag überraschend einen Gewinn./enl/stk/stb





    dpa-AFX
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