checkAd

    ROUNDUP 2  394  0 Kommentare Adidas stellt Golfgeschäft auf den Prüfstand

    (neu: Aussagen aus Konferenz, Marktreaktion)

    HERZOGENAURACH (dpa-AFX) - Europas größter Sportartikelkonzern Adidas wird bei seiner Aufholjagd zum Konkurrenten Nike von seiner schwächelnden Golfsparte gebremst. Am Donnerstag kündigte Adidas bei der Vorlage von Quartalszahlen weitere Umbaumaßnahmen bei der Tochter an und fasst zumindest einen Teil-Rückzug ins Auge. Die schwache Entwicklung bei Taylormade im zweiten Quartal konnten aber gut laufende Geschäfte bei der wesentlich größeren Hausmarke Adidas und der Fitnesstochter Reebok mehr als wettmachen. Auch in Märkten wie Westeuropa und China sind die Franken derzeit stark. Der Konzern sieht sich daher für das Gesamtjahr auf Kurs.

    Die Adidas-Aktie lag bis zum Mittag mit knapp einem Prozent im Plus. Analysten lobten die Umsatzentwicklung, die besser ausgefallen war als erwartet und sprachen insgesamt von soliden Zahlen. Die Schwäche im Golf-Geschäft sei aber klar eine negative Überraschung.

    Anzeige 
    Handeln Sie Ihre Einschätzung zu adidas AG!
    Long
    206,99€
    Basispreis
    1,53
    Ask
    × 14,52
    Hebel
    Short
    236,85€
    Basispreis
    1,55
    Ask
    × 14,32
    Hebel
    Präsentiert von

    Den Basisprospekt sowie die Endgültigen Bedingungen und die Basisinformationsblätter erhalten Sie bei Klick auf das Disclaimer Dokument. Beachten Sie auch die weiteren Hinweise zu dieser Werbung.

    Konzernweit stieg der Umsatz im zweiten Quartal um 15 Prozent auf 3,9 Milliarden Euro. Dabei half auch der schwache Euro, denn währungsbereinigt belief sich das Plus nur auf 5 Prozent. Die Ergebnisentwicklung konnte bei dem Tempo nicht mithalten. Die Investitionen ins Marketing, aber auch die Abverkäufe im Golfgeschäft belasteten die Margen. Das Betriebsergebnis legte um 7,6 Prozent auf 234 Millionen Euro zu. Der auf die Anteilseigner entfallende Gewinn verbesserte sich lediglich um 1,4 Prozent auf 146 Millionen Euro.

    UMBAU GING NICHT WEIT GENUG

    Die Golfsparte entwickelt sich derweil zum Krisenfall. Gerade die letzten zwei Monate hätten die Erwartungen des Managements verfehlt, sagte Vorstandschef Herbert Hainer. Der Golfmarkt war bereits vor Jahren eingebrochen, weil in Nordamerika immer weniger Menschen Golf spielen. Als weltweite Nummer eins wurde Adidas davon besonders in Mitleidenschaft gezogen und musste bereits 2014 bei der Tochter durchgreifen. Seitdem baute der Konzern Stellen ab und brachte weniger Produkte auf den Markt.

    Am Donnerstag musste Hainer einräumen, dass diese Maßnahmen nicht weit genug gingen. Zwar habe sich der Golfmarkt inzwischen stabilisiert. Zwei mit großen Hoffnungen eingeführte Golf-Schläger kamen bei den Kunden allerdings nicht so gut an. Zudem habe die Konkurrenz aufgeholt. Im zweiten Quartal sanken die Taylormade-Umsätze um mehr als ein Viertel auf 239 Millionen Euro. Auch im Gesamtjahr erwartet Adidas nun für die Golfsparte einen Umsatzrückgang. Die Tochter schreibt aktuell rote Zahlen.

    Lesen Sie auch

    INVESTMENTBANK PRÜFT OPTIONEN

    Adidas knöpft sich nun die Kosten noch einmal vor und bessert bei den Preis-, Rabatt-, und Handelsstrukturen nach. Die Investmentbank Guggenheim prüft zudem Optionen für das Geschäft, wozu auch ein Verkauf zählt. Insbesondere die Golfmarken Adams und Ashworth würden analysiert, sagte Hainer. "Wir gucken aber in jeden Winkel." Was letztendlich mit Taylormade passiert, werde entschieden, sobald die Resultate aus der Analyse da sind.

    Die Prognose für das laufende Jahr bestätigte der Konzern. 2015 soll der Umsatz währungsbereinigt im mittleren einstelligen Bereich steigen und der Gewinn um 7 bis 10 Prozent zulegen. Optimistisch stimmen Adidas die Auftragsbücher und eine gut gefüllte Produkt-Pipeline.

    ZUKAUF VON RUNTASTIC

    Die Luft für Adidas ist zuletzt dünner geworden. Marktführer Nike eilt mit großen Schritten voran, zudem ist mit Under Armour ein neuer starker Konkurrent hinzugekommen. Daher will Adidas nun schneller neue Produkte auf den Markt bringen und mehr auf Kundenwünsche eingehen, etwa durch maßgeschneiderte Schuhe oder Klamotten.

    Auch das digitale Geschäft will Adidas stärken. Passend dazu kündigte der Konzern am Mittwoch die Übernahme der restlichen Anteile von Runtastic an, einem Anbieter von Gesundheits- und Fitness-Apps aus Österreich. Das Unternehmen hat etwa 70 Millionen registrierte Nutzer. An Runtastic war zuvor auch der Medienkonzern Axel Springer beteiligt, der seine Anteile nun mit Gewinn verkaufte./she/men/stb





    dpa-AFX
    0 Follower
    Autor folgen
    Mehr anzeigen
    Die Nachrichtenagentur dpa-AFX zählt zu den führenden Anbietern von Finanz- und Wirtschaftsnachrichten in deutscher und englischer Sprache. Gestützt auf ein internationales Agentur-Netzwerk berichtet dpa-AFX unabhängig, zuverlässig und schnell von allen wichtigen Finanzstandorten der Welt.

    Die Nutzung der Inhalte in Form eines RSS-Feeds ist ausschließlich für private und nicht kommerzielle Internetangebote zulässig. Eine dauerhafte Archivierung der dpa-AFX-Nachrichten auf diesen Seiten ist nicht zulässig. Alle Rechte bleiben vorbehalten. (dpa-AFX)
    Mehr anzeigen

    Verfasst von dpa-AFX
    ROUNDUP 2 Adidas stellt Golfgeschäft auf den Prüfstand Europas größter Sportartikelkonzern Adidas wird bei seiner Aufholjagd zum Konkurrenten Nike von seiner schwächelnden Golfsparte gebremst. Am Donnerstag kündigte Adidas bei der Vorlage von Quartalszahlen weitere Umbaumaßnahmen bei der Tochter …

    Schreibe Deinen Kommentar

    Disclaimer