checkAd

    Hüfners Wochenkommentar  812  0 Kommentare "Wird jetzt die EZB infiziert?"

    12. August 2015. FRANKFURT (Börse Frankfurt). Hat der Euro unter der Krise gelitten? Die meisten wer­den diese Frage heute mit Ja beantworten. Die Gemein­schaftswährung ist nicht mehr der Fels in der Brandung, der sie einmal sein sollte. Sie hat blaue Flecken bekom­men.

    Das ist verständlich. Es ist aber – falsch. Es ist nicht der Euro, der in der Krise unter die Räder gekommen ist. Es ist jemand ganz anderes. Das muss man jedenfalls an­nehmen, wenn man den Meinungsumfragen traut. Die Europäische Kommission befragt seit vielen Jahren die Menschen in der EU über alles Wichtige und Unwichti­ge, was es in Europa gibt. Dazu gehören natürlich auch der Euro und und die Europäische Zentralbank. Das ist das sogenannte Eurobarometer.

    Anzeige 
    Handeln Sie Ihre Einschätzung zu DAX Performance!
    Short
    19.500,00€
    Basispreis
    13,14
    Ask
    × 13,63
    Hebel
    Long
    16.731,21€
    Basispreis
    13,40
    Ask
    × 13,57
    Hebel
    Präsentiert von

    Den Basisprospekt sowie die Endgültigen Bedingungen und die Basisinformationsblätter erhalten Sie bei Klick auf das Disclaimer Dokument. Beachten Sie auch die weiteren Hinweise zu dieser Werbung.

    Die Ergebnisse dieses Barometers sind überraschend. Die Grafik zeigt in der oberen Linie die Akzeptanz der Gemeinschaftswährung im Euroraum. Sie ist insgesamt hoch und über die Zeit ungewöhnlich stabil. Die untere Linie zeigt das Vertrauen der Menschen in die Europäi­sche Zentralbank. Es war lange Zeit ebenfalls stabil, ist aber nach der Finanzkrise drastisch abgestürzt. Inzwi­schen ist es negativ. Das heißt, dass die Zahl der Kriti­ker an der EZB größer ist als die Zahl der Befürworter.

    Als ich die Grafik dieser Tage in einer Studie von Feli­citas Nowak-Lehmann an der Universität Göttingen sah, habe ich es zuerst selbst kaum glauben können. Was bedeutet es?

    Die gute Nachricht ist, dass sich der Euro von dem To­huwabohu des Streits mit Griechenland fast gar nicht beeinflussen lässt. Ausgerechnet als die Krise in den letzten zwei Jahren eskalierte, ist das Vertrauen in den Euro gestiegen.

    Die Menschen trennen offenbar zwischen den Schwie­rigkeiten in der Währungsunion auf der einen Seite und der Währung, die weiter funktioniert, auf der anderen Seite. Das ist ein gutes Omen. Wir müssen nicht bei je­dem Streit in Brüssel um den Euro fürchten. Es ist ein bisschen wie in den USA, wo auch niemand am Dollar zweifelt, wenn es in Detroit oder in Puerto Rico hoch hergeht.

    Der Euro und die EZB
    Huefner12082015
    Quelle: F. Nowak-Lehmann, Cege Report, eig. Aktualisierung

    Interessant ist (was in der Grafik nicht zu sehen ist), dass ausgerechnet in Griechenland das Vertrauen in die Währung in den letzten Jahren trotz aller Sparpro­gramme gestiegen ist. 2008 hatten per Saldo (Befürwor­ter abzüglich Gegner) nur 2 Prozent der Bevölkerung Vertrau­en in die Gemeinschaftswährung. Heute sind es 40 Prozent. Offenbar wünscht sich eine große Zahl von Griechen den Euro, auch wenn sie die Reformmaßnahmen ableh­nen.

    Seite 1 von 3


    Diskutieren Sie über die enthaltenen Werte


    Börse Frankfurt
    0 Follower
    Autor folgen

    Verfasst von 2Börse Frankfurt
    Hüfners Wochenkommentar "Wird jetzt die EZB infiziert?" 12. August 2015. FRANKFURT (Börse Frankfurt). Hat der Euro unter der Krise gelitten? Die meisten wer­den diese Frage heute mit Ja beantworten. Die Gemein­schaftswährung ist nicht mehr der Fels in der Brandung, der sie einmal sein sollte. Sie hat …

    Schreibe Deinen Kommentar

    Disclaimer