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    US-Investmentbanker  1894  1 Kommentar Bestimmen geheimnisvolle Unterhändler den Kurs in der Eurokrise?

    Für die Verhandlungen beim Euro-Gipfel am 12. und 13. Juli in Brüssel hatte sich der griechische Premierminister Alexis Tsipras tatkräftige Unterstützung geholt. Zur offiziellen griechischen Delegation gehörte ein US-amerikanischer Investmentbanker, der bei den Verhandlungen auf dem Weg zu einem dritten Hilfspaket kurzzeitig sogar die Verhandlungsführung für Griechenland übernahm, berichtete vor Kurzem die „Welt am Sonntag“.

    Wer ist der geheimnisvolle Mann? Bei dem Banker handelt es sich um Glenn Kim, einen langjährigen Geschäftsführer der 2008 Pleite gegangenen US-amerikanischen Investmentbank Lehman Brothers. Und was war seine Aufgabe? Wie die Zeitung weiter berichtet, war Kim daran beteiligt, bei dem Krisengipfel einen Kompromiss zu dem geplanten griechischen Privatisierungsfonds zu formulieren. Dieser war kurz zuvor vom deutschen Finanzminister Wolfgang Schäuble ins Spiel gebracht worden und das mit Abstand umstrittenste Thema auf dem Gipfel-Treffen der Euro-Regierungschefs.

    Vor allem auf Seiten der Griechen trafen die Forderungen rund um den Privatisierungsfonds auf wenig Gegenliebe. Dem Vernehmen nach stammte ein Gegenvorschlag, den die griechische Seite in der Gipfelnacht vorlegte, offenbar von Kim.

    Bundeskanzlerin Angela Merkel soll zuvor bemängelt haben, dass der Gegenvorschlag Athens kompliziert und unverständlich formuliert sei. Premier Tsipras und Finanzminister Euclid Tsakalotos sollen nach Informationen der „Welt“ daraufhin darum gebeten haben, Kim zu Rate zu ziehen. Dieser war dann auf der griechischen Seite an der Ausformulierung des Kompromisses beteiligt. Auf Seiten der Gläubiger führten unter anderem Merkel und Donald Tusk, Präsident des Europäischen Rates, die Gespräche.

    Von öffentlicher Seite wurde nichts über Kim und seine Beratertätigkeit für die griechische Regierung bekannt. Auch der Investmentbanker selbst hält sich in seinen Äußerungen zurück. Jedoch wurde in den griechischen Medien in den vergangenen Monaten wiederholt über Kims Beratertätigkeit für die Regierung Tsipras berichtet, schreibt die „Welt“. Zuletzt hatte die Zeitung „To Vima“ behauptet, Kim habe für sich ein monatliches Honorar von 125.000 Euro ausgehandelt.

     
    Zum Hintergrund von Glenn Kim: Der 52-jährige Glenn Kim war mehr als 20 Jahre lang für Lehman Brothers tätig. 2010 und 2011 diente er der Deutschen Finanzagentur als Berater beim Aufbau der Euro-Rettungsschirme EFSF und ESM. Kim wurde 1963 als Sohn koreanischer Einwanderer in Los Angeles geboren.
     





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