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    Sahra Wagenknecht stellt Euro infrage  4610  11 Kommentare „Der Euro funktioniert nicht und lässt kein Raum für demokratische Entscheidungen"

    Sahra Wagenknecht distanziert sich von der bisherigen Haltung ihrer Partei zum Euro. In der Tageszeitung „Die Welt“ stellt die künftige Bundestags-Fraktionsvorsitzende der Linkspartei  erstmals offen die europäische Gemeinschaftswährung infrage. „Es zeigt sich einfach, dass der Euro nicht funktioniert, sondern immer größere wirtschaftliche Ungleichgewichte erzeugt, und am dramatischsten zeigt sich das eben in Griechenland“, sagte Wagenknecht. „Darum beginnt in der Linken zu Recht eine Debatte darüber, welchen Spielraum eine Politik jenseits des neoliberalen Mainstreams im Rahmen des Euro überhaupt hat oder ob wir dieses Währungssystem nicht generell infrage stellen müssen.“  

    Euro führt zur Abschaffung nationaler Souveränität

    Die Linken-Politikerin Wagenknecht setzt sich damit in einer europaweit unter Linken geführten Debatte an die Spitze jener, die sich vom Euro abwenden. Sie verwies dabei auf das von den Chefs von fünf EU-Institutionen – EU-Kommission, Europäischer Rat, EU-Parlament, EZB und Euro-Gruppe – vorgelegte Papier zur „Rettung der Euro-Zone“. An dem Papier sei deutlich zu erkennen, „wohin die Reise mit dem Euro gehen soll“. Wagenknecht weiter in der Zeitung: „Alles deutet darauf hin, dass es immer mehr Integrationsschritte gibt, die jede nationale Souveränität erledigen. Wenn in Zukunft die Haushalts- und sogar die Lohnpolitik in den Mitgliedstaaten von EU-Technokraten gesteuert werden soll, dann gibt es letztlich keinen Raum mehr für demokratische Entscheidungen, und die Ergebnisse von Wahlen werden so irrelevant, wie wir das gerade in Griechenland erleben.“  

    Europaweite Abschaffung der Demokratie durch die Hintertür

    In diesem Zusammenhang verweist Wagenknecht auch auf Frankreichs Präsident François Hollande, der ja bereits in seinem ersten Amtsjahr mit allen sozialen Wahlversprechen gescheitert sei. Nun kopiere er die deutsche Agenda 2010, um die fortschreitende Deindustrialisierung seines Landes zu stoppen. „Das gleiche Trauerspiel in Italien. Die Währungsunion verengt die Spielräume der einzelnen Regierungen bis zur Handlungsunfähigkeit, das ist eine europaweite Abschaffung der Demokratie durch die Hintertür“, sagte Wagenknecht in der „Welt“. Deshalb müsse die Linke die Debatte führen, „ob sie sich dieser Logik weiterhin ausliefern will oder sich lieber für ein anderes Finanz- und Währungssystem starkmacht“.




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    Sahra Wagenknecht stellt Euro infrage „Der Euro funktioniert nicht und lässt kein Raum für demokratische Entscheidungen" Die künftige Bundestags-Fraktionsvorsitzende der Linkspartei, Sahra Wagenknecht, distanziert sich von der bisherigen Haltung ihrer Partei zum Euro. Es beginne zu Recht die Debatte, wir dieses Währungssystem nicht generell infrage stellen müssen.

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    Kommentare

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    27.08.15 11:23:19
    Man muß aber wissen, dass damals der deutsche Michl krank war. Helmut Kohl hat die BRD innerhalb ein paar Jahren heruntergewirtschaftet und die Arbeitslosigkeit kletterte immer weiter. Aus dieser Sicht heraus war es für die Deutschen verlockend, in eine Währung einzusteigen, die deutlich weicher als die DM sein würde. Die Wahl zum Bundestag konnte Kohl ja nur mehr für sich entscheiden, weil bei der ersten gesamtdeutschen Wahl einiges getrickst wurde, so eine getrennte Auszählung in Ost und West. JedeR Ältere kann sich sicherlich noch erinnern, dass in den 80iger und 90iger die Innovationen aus Japan kamen und diese Innovationsführer wurden. Die Misere änderte sich erst, als unter Schröder umfangreiche, aus heutiger Sicht muß man wohl sagen, teilweise überzogene Maßnahmen ergriffen wurden, um die internatinoale Wettbewerbsfähigkeit wieder herzustellen. Dies setzte die Anderen Eurotielnehmer derart unter Druck, dass wir diese Auswirkungen zerzeit zu bewältigen haben. Derweil schickt sich China als neue Wirtschaftsmacht und Innovationkraft an, die technologische Führerschaft auf dieser Welt zu übernehmen, während wir uns mit Bestrebungen rumplagen müssen, die Mauern um Deutschland errichten wollen.
    wer sich beispielsweise Chinesische WEbsites zu Gemüte führt, von Chinesischen Joint Ventures im Automobilbereich, wird sich verwundert die Augen reiben. Bis in 10 Jahren werden wir in EU dermaßen von der Weltwirtschaft abgehängt sein, dass eine führende Rolle nicht mehr möglich sein wird.
    Warum?

    1. Deutschland wird ein Altenheim sein, das vollauf beschäftigt sein wird, die Dementen im Zaume zu halten
    2. Staaten mit junger Bevölkerung sind durch die unselige Austeritätspolitik eines Schäubels und einer Alternativlosen derart geschwächt, dass die zuerst ihre Infrastruktur wieder aufbauen und erneuern müssen.
    3. Der Euro führt zu fortwährenden Verwerfungen, die wertvolle Kräfte binden.
    4. Die überbordende Bürokratie erstickt jedes Engagement im Keime. Am Besten bereits erkennbar an der Abkehr der Bürger vom Ehrenamt.
    Avatar
    25.08.15 13:48:03
    Hamburg - Der französische Staatspräsident François Mitterrand hat im Jahr 1989 für seine Zustimmung zur Wiedervereinigung eine beschleunigte Einführung der Europäischen Währungsunion verlangt. Das geht aus einem bislang geheim gehaltenen Protokoll eines Gesprächs Mitterrands mit dem damaligen Außenminister Hans-Dietrich Genscher hervor. "Deutschland kann nur dann auf die Wiedervereinigung hoffen, wenn es in einer starken Gemeinschaft steht", sagte der französische Präsident. Zugleich beklagte Mitterrand, dass die Bundesrepublik "auf dem Weg zur Wirtschafts- und Währungsunion zurzeit bremst". Mit Blick auf den anstehenden Europäischen Gipfel in Straßburg sagte Mitterrand: "Die Deutschen stehen vor einer sehr wichtigen Wahl."

    Der Spiegel 26.09.2010

    Oben steht schwarz auf weiß, warum wir uns heute mit dem Euro abplagen müssen.
    Den Franzosen gönne ich es von Herzen, dass sie nicht mehr abwerten können.
    Neid siegte bei den Franzosen über Klugheit und und das kleine Einmal eins der Volkswirtschaft, nämlich, dass es von Vorteil sein kann, wenn man bei Bedarf auch mal abwerten kann.
    Avatar
    24.08.15 17:39:07
    Nicht jedem bekannt vielleicht, aber Demokratie heisst, die Mehrheit entscheidet. Und dass dann eine Minderheit motz, das ist normal.
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    24.08.15 15:05:04
    Euro führt zur Abschaffung nationaler Souveränität<

    Das ´war doch das Hauptziel der Eibnführung des Euro, liebe Frau Wagenknecht.

    Die Franzosen sahen wegen der starken DM zu viel Souveränität in Deutschland,
    weshalb wir die DM abschaffen mussten.

    Mit großer Freude sehe ich deshalb, dass sie sich mit dieser Haltung eine Grube gegraben haben, in die sie selbst hinein gefallen sind.
    Die Wirtschaftsleistung in Frankreich lässt auch wegen des harten Euro sehr zu wünschen übrig. Schön wäre es für die französische Wirtschaft, wenn sie eine französiche Währung zur deutschen Währung abwerten könnten.

    Genau das können sie nicht, sie haben ihrem Neid nachgegeben und den Verstand dabei ausgeschaltet.

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