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China hält Märkte in Atem - Börseneinbrüche - Öl auf Talfahrt
FRANKFURT (dpa-AFX) - Chinas schwächelndes Wirtschaftswachstum versetzt die Anleger rund um den Globus in Alarmbereitschaft: Der Dax ist nach heftigen Kursturbulenzen in Asien am Montag erstmals seit Januar wieder unter der Marke von 10 000 Punkten gesackt. Der deutsche Leitindex verlor kurz nach Handelsbeginn 3,24 Prozent. Innerhalb weniger Tage schmolz damit der gesamte Jahresgewinn zusammen. Auch an anderen Börsen in Europa ging es zu Beginn der neuen Handelswoche abwärts. Am härtesten traf es die Aktienmärkte in Asien.
Die Shanghaier Börse erlebte den schlimmsten Einbruch seit acht Jahren, wichtige Aktienindizes lagen mit rund 8 Prozent im Minus. Der japanische Nikkei-Index gab um 4,6 Prozent nach und fiel erstmals seit fünf Monaten unter die Marke von 19 000 Punkten. Chinas Regierung denkt jetzt dem "Wall Street Journal" (Montag) zufolge über verschiedene Maßnahmen nach, die die Konjunktur und den Finanzmarkt stützen sollen.
SORGEN UM ENDE DES KONJUNKTUR-TURBOS
Jahrelang profitierten große Wirtschaftsmächte vom rasanten Wachstum im Reich der Mitte profitiert - jetzt geht die Sorge um, die Zeit des chinesischen Konjunktur-Turbos könnte vorerst vorbei sein.
Zwar war die zweitgrößte Volkswirtschaft der Welt von Januar bis Juni im Vergleich zum ersten Halbjahr 2014 noch um sieben Prozent gewachsen. Aber das Wachstum war so schwach wie seit 25 Jahren nicht mehr. Auch in anderen Schwellenländern wie Brasilien erlahmt die Wirtschaftskraft. Für Anleger zählen zudem vor allem die Zukunftsaussichten - und die Schätzungen von Experten versprechen so schnell keine Besserung.
AKTIEN DER AUTOBAUER LEIDEN
Die Talfahrt in China kann nach Einschätzung von Experten noch andauern. "Es geht möglicherweise noch weiter runter", sagte der unabhängige Analyst Ye Tan der Deutschen Presse-Agentur in Peking. Der Index in Shanghai könnte sogar unter die Marke von 3000 fallen.
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Unter den Sorgen leiden derzeit vor allem auch die Papiere deutscher Autobauer, für die China einer der wichtigsten Absatzmärkte ist. Daimler und BMW lagen am Montag jeweils mehr als drei Prozent im Minus. Schon in den vergangenen Tagen hatten schlechte Nachrichten vom chinesischen Automarkt die Kurse sinken lassen.
EURO STEIGT AUF 1,15 US-DOLLAR
Der Euro legte weiter zu. Am Montag stieg die Gemeinschaftswährung zum ersten Mal seit Februar wieder auf die Marke von 1,15 US-Dollar. Spekulation, die US-Notenbank könnte die für diesen Herbst erwartete erste Zinserhöhung seit 2006 verschieben, belasten den Dollar und sorgen im Gegenzug für Auftrieb beim Euro. Zuvor hatte die Aussicht auf eine US-Zinserhöhung den Dollar lange Zeit beflügelt.
Am Aktienmarkt sorgte Unsicherheit darüber, ob oder wann die US-Zentralbank eine erwartete Zinsanhebung vornimmt, zusätzlich für Nervosität, wie Analysten meinten.
ÖLPREIS UNTER DRUCK
Die mauen Konjunkturaussichten schicken auch den Ölpreis auf Talfahrt. Am frühen Morgen fiel der Preis für ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent mit Lieferung im Oktober auf 44,20 US-Dollar und damit auf den tiefsten Stand seit März 2009. Wenn die Industrie schwächelt, wird auch weniger Öl für die Produktion gebraucht. Die Sorgen darüber senken die Nachfrage und sorgen damit neben dem derzeit hohen Angebot zusätzlich für sinkende Preise./mar/DP/stb