Wochenausblick
Parole Durchhalten
31. August 2015. FRANKFURT (Börse Frankfurt). Zurücklehnen ist am Aktienmarkt noch nicht angesagt: Nach den dramatischen Kursbewegungen der Vorwoche ging es an Chinas Börsen zum Wochenauftakt abermals nach unten. Der DAX liegt am Montagmorgen bei x Punkten nach 10.298,53 Zählern zum Wochenschluss. Am „schwarzen Montag“ vor einer Woche war der Index zwischenzeitlich bis auf 9.338 Punkte abgerutscht.
Neben China bleibt die erwartete US-Zinssenkung wichtigstes Thema. Diesbezüglich gab es zuletzt unterschiedliche Signale: So hat der stellvertretende Vorsitzende der US-Notenbank Stanley Fischer betont, dass es noch zu früh sei, um Aussagen über eine Leitzinsanhebung im September zu treffen. Der Chef der regionalen US-Notenbank von St. Louis, James Bullard, äußerte, die jüngsten Schwankungen an den Finanzmärkten hätten den Ausblick „nicht sehr" verändert. Narayana Kocherlakota, Präsident der regionalen Notenbank von Minneapolis, hält hingegen eine baldige Leitzinsanhebung für nicht angemessen. Vom US-Arbeitsmarktbericht, der am Freitag veröffentlicht wird, versprechen sich Marktbeobachter Hinweise auf die weitere Geldpolitik der US-Notenbank. In dieser Woche findet auch das erste EZB-Treffen nach der Sommerpause statt, mit Änderungen in der Geldpolitik wird nicht gerechnet.
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Hohe Exporte in andere Länder
Laut Commerzbank wird der DAX wegen der vergangene Woche angekündigten abermaligen Zinssenkung in China – bei hoher Volatilität – in den kommenden Wochen voraussichtlich einen Boden finden. Zwar hätten die deutschen Exporte Richtung China zuletzt enttäuscht, in Richtung USA, Großbritannien, Spanien und Italien hätten sie aber kräftig zugelegt. „Dieses starke Exportwachstum bringt den DAX-Unternehmen wertvollen Rückenwind, um die China-Abschwächung wegzustecken“, erklärt Andreas Hürkamp. Er erwartet auch für das Geschäftsjahr 2016 steigende Umsätze bei vielen DAX-Unternehmen, die Emerging Markets würden allerdings kaum Wachstumsimpulse liefern.
Die Postbank empfiehlt, kurzfristig eine Beruhigung der Lage in China abzuwarten. „Dann sollten die Kurse wieder in eine moderate Aufwärtsbewegung einschwenken“, meint Heinz-Gerd Sonnenschein. Die US-Notenbank müsse aber bei ihren Zinsschritten mit Bedacht vorgehen. Die moderate Belebung der globalen Konjunktur werde bei vielen Unternehmen leichte Umsatz- und auch Gewinnsteigerungen ermöglichen, dies eröffne Kurspotenzial für DAX, Euro Stoxx, S&P 500 und den japanischen Topix. „DAX und Euro Stoxx 50 dürften aufgrund ihrer aktuell attraktiven Bewertung gemessen an ihren Kurs-Gewinn-Verhältnissen die größten Kurspotenziale aufweisen.“