RWE-Krise
Kommunale Aktionäre lehnen Dividendenkürzung ab
ESSEN (dpa-AFX) - Die Krise beim zweitgrößten deutschen Energieversorger RWE sorgt für Unruhe bei den kommunalen Aktionären, die die Dividenden-Einnahmen für ihre Haushalte dringend benötigen. "Wir gehen davon aus, dass RWE die Dividende für 2015 unverändert bei einem Euro pro Aktie lässt", sagte Ernst Gerlach, Geschäftsführer des Verbandes kommunaler RWE-Aktionäre (VKA), der "Rheinischen Post" (Mittwoch). "Wir haben schon die Erwartung, dass die Dividende von 1 Euro nicht unterschritten wird", sagte der Chef der Dortmunder Stadtwerke, Guntram Pehlke, der Funke-Mediengruppe (WAZ/Mittwoch).
RWE hatte 2013 und 2014 je einen Euro gezahlt, die Gewinne schrumpfen seit Jahren aber rapide. Ende 2014 hatte der Essener Konzern eine neue Dividenden-Politik eingeführt, die sich nicht mehr nur an den Nettogewinnen orientiert, sondern auch die Verschuldung sowie Investitionsvorhaben berücksichtigt. Analysten erwarten, dass nun bei der - seit 2012 bereits halbierten - Dividende erneut der Rotstift angesetzt werden könnte.
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In dem WAZ-Interview kritisierte der Dortmunder Stadtwerke-Chef ungewöhnlich offen den RWE-Vorstand: "Gelegentlich wird der Eindruck erweckt, das Unternehmen sei nicht mehr in der Lage, Gewinne zu erwirtschaften. Das entspricht aber nicht der Realität. Als Anteilseigner würde ich mir eine bessere Kommunikation des Vorstands wünschen."/rs/DP/stb