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     851  0 Kommentare Bis zum Kuba libre und einer Erfolgszigarre ist noch ein weiter Weg

    Konjunktur_Portugal (3)Monumentale Kolonialstädte, auf Hochglanz polierte Oldtimer und Zigarren. Dafür steht Kuba. Und nun normalisieren sich die Beziehungen zwischen Kuba und den USA, den ehemaligen Erzfeinden. Die Botschaften in beiden Ländern sind eingerichtet und nun hoffen viele US-Firmen auf zusätzliche Geschäfte in dem Karibikstaat. Anleger haben bisher nur einige wenige Möglichkeiten, um auf den Erfolg der Firmen zu spekulieren.

    Achtungserfolg für US-Präsident Barack Obama: Mitte Dezember 2014 hatte er überraschend angekündigt, dass das Embargo gegen Kuba gelockert werden wird. Im Vordergrund stehen Handels- und Reiseerleichterungen, die dann Mitte Januar 2015 in Kraft getreten sind. Obama sieht die Maßnahmen als ersten Schritt auf dem Weg zu einer Normalisierung der Beziehungen zwischen den beiden Staaten, deren Beziehungen seit 1961 auf Eis liegen. Nun haben US-Unternehmen das Recht Telekomzubehör, Agrarrohstoffe, Baumaterialien und Produkte für kleine Firmen in den Karibikstaat zu liefern. Viele Investoren fragen sich daher, wie kann ich von der Lockerung des Embargos profitieren? Zumal US-Außenminister John Kerry am 14. August 2015 die US-Botschaft in der kubanischen Hauptstadt Havanna feierlich wiedereröffnet hat.

    Das Handelsvolumen wird gering sein

    Rohstoffe_WeizenLaut Schätzungen liegt das Bruttoinlandsprodukt Kubas bei lediglich rund 70 Mrd. Dollar. Das sind nur 0,4 Prozent der Wirtschaftsleistung der USA. Nachdem die beiden wichtigen Verbündeten Kubas, – Russland und Venezuela -, unter dem Einbruch des Ölpreises enorm leiden, ist dem kubanischen Regierungschef Raul Castro nichts anderes übrig geblieben, als sich gegenüber dem bisherigen Erzfeind USA zu öffnen. Die größten Importe Kubas sind Öl aus Venezuela sowie Agrarrohstoffe. Von einer Lockerung des Embargos dürfte vor allem die US-Agrarwirtschaft profitieren.

    Im vergangenen Jahr hat Kuba für 121 Mio. Euro Weizen aus Europa eingeführt. Innerhalb weniger Jahre könnten die US-Agrarfirmen nun die europäischen verdrängen. Damit es zu einer kompletten Aufhebung des Embargos kommt, ist Obama allerdings auf die Zustimmung der Republikaner angewiesen, die in beiden Kammern des Kongress die Mehrheit haben. Die Republikaner haben jedoch bereits gesagt, dass sie eine Aufhebung des Embargos ablehnen. Selbst wenn es irgendwann zu einer Aufhebung kommen sollte, ist die kubanische Wirtschaft allerdings deutlich zu klein, um einen spürbaren Einfluss auf die Ergebnisse ausländischer Unternehmen zu haben.

    So setzen Investoren auf eine Lockerung des Embargos

    Herzfeld Caribben Basin Fonds in Dollar auf ein Jahr

    Herzfeld Caribbean Basin Fonds in Dollar auf ein Jahr

    Eine der wenigen Möglichkeiten in dieses Thema zu investieren, ist der Fonds Herzfeld Caribbean Basin (WKN: 890231), der an der Berliner Börse gehandelt wird. Der Fonds investiert speziell in rund 60 Unternehmen, die von einer Lockerung des Embargos gegenüber Kuba profitieren sollen. Zu den schwersten Werten gehören die Fluggesellschaft Copa Holdings aus Panama, die europäische Hotelkette Melia, die Betreiber von Kreuzfahrtschiffen Royal Caribbean, Carnival Corp. und Norwegian Cruise Line, sowie der lateinamerikanische Getränkeabfüller Coca-Cola Femsa.

    Nachdem Obama die Lockerung des Embargos angekündigt hatte, hatte sich der Preis des Fonds von 7 Dollar auf knapp 14 Dollar verdoppelt. Anschließend ist die Euphorie allerdings deutlich entwichen, weshalb der Fonds nun bei rund 7,75 Dollar (6,77 Euro) notiert. Deutlich riskanter als der Fonds sind Investitionen in Einzelaktien wie Sherritt International. Die kanadische Bergbaufirma erzielt drei Viertel ihrer Erlöse in Kuba. Die Aktie ist seit Jahren auf Talfahrt. Ins fallende Messer zu greifen, in der Hoffnung, dass nun endlich der Boden erreicht sei, ist allerdings ein sehr riskantes Unterfangen.

    Die anfängliche Kuba-Euphorie ist stark abgeflaut, weshalb der Herzfeld-Fonds seit etlichen Monaten auf Talfahrt ist. Investoren wird klar, dass es lange dauern wird, in die kubanische Wirtschaft etwas Schwung zu bringen. Risikobereite Anleger, die dennoch in das Thema investieren möchten, können sich den Herzfeld-Fonds genauer anschauen. Bei einem Investment sollte man allerdings einen langen Atem mitbringen.




    Daniel Saurenz
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    Der ehemalige FTD-Redakteur und Börse Online-Urgestein Daniel Saurenz hat zusammen mit Benjamin Feingold das Investmentportal „Feingold Research“ gegründet. Dort präsentieren die beiden Börsianer und Journalisten ihre Markteinschätzungen, Perspektiven und Strategien samt Produktempfehlungen. Im strategischen Musterdepot werden die eigenen Ideen mit cleveren und meist etwas „anderen“ Produkten umgesetzt und für alle Leser und aktiven Anleger verständlich erläutert. Weitere Informationen: Feingold Research.
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    Verfasst von Daniel Saurenz
    Bis zum Kuba libre und einer Erfolgszigarre ist noch ein weiter Weg Monumentale Kolonialstädte, auf Hochglanz polierte Oldtimer und Zigarren. Dafür steht Kuba. Und nun normalisieren sich die Beziehungen zwischen Kuba und den USA, den ehemaligen Erzfeinden. Die Botschaften in beiden Ländern sind eingerichtet und …