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    Ökonom Allan Meltzer  5257  0 Kommentare Einfach nur lächerlich - US-Notenbank schenkt Wünschen der Politik zu viel Gehör

    Am Donnerstag letzter Woche blickte nicht nur die Finanzwelt gespannt auf die US-amerikanische Notenbank Federal Reserve (Fed). Wird Fed-Chefin Janet Yellen die erste Leitzinserhöhung seit 2008 verkünden oder nicht? Sie hat nicht. Der US-Leitzins blieb vorerst unangetastet. An den Finanzmärkten selbst wurde aufgrund des Börsenbebens in China und der Sorge um eine globale konjunkturelle Abkühlung mit einer Verschiebung der Zinswende gerechnet. Aufgeschoben bedeutet jedoch nicht aufgehoben. Bis zum Ende des Jahres kann somit mit einem Zinschschritt gerechnet werden. (Mehr dazu hier.)

    Zentralbank schenkt Wünschen der Politik zu viel Gehör

    Ein Kritiker der zögerlichen Haltung der US-Notenbank ist der renommierte Ökonom Allan Meltzer. „Die Fed hätte schon längst Fakten schaffen und die Leitzinsen anheben müssen. Dass sie seit zwei Jahren darüber diskutiert, aber dann doch nicht liefert, ist lächerlich. Schließlich geht es um eine Anhebung von gerade mal 0,25 Prozentpunkten“, sagte Meltzer der „Welt am Sonntag“. So schaffe die Fed nur neue Unsicherheiten.
     
    Selten zuvor habe die Notenbank so schwach agiert wie momentan, sagte der 87-Jährige Ökonom der Zeitung. Er sieht sogar die Unabhängigkeit der Fed unter der aktuellen Präsidentin gefährdet. „In diesem Jahr ist Fed-Präsdentin Janet Yellen schon 45-mal im Weißen Haus eingekehrt. Es ist alles andere als hilfreich, wenn die Zentralbank den Wünschen der Politik zu viel Gehör schenkt.“

    Hemdsärmelige Politik von Fed und EZB sind Quelle der Instabilität
     
    Stattdessen sollten die Zentralbanken wieder zu ihren Regeln zurückzukehren und ihre Politik an langfristigen Inflationserwartungen zu orientieren – nach dem Vorbild der Deutschen Bundesbank. „Es gibt keine Notenbank, die je besser war“, lobte Meltzer in der „Welt am Sonntag“. Die aktuelle „hemdsärmelige Ad-hoc-Politik“ von Fed und EZB erhöhe dagegen nur die Unsicherheiten und sei eine Quelle für Instabilität.

    Meltzer ist der berühmteste Zentralbankhistoriker unserer Zeit. Er kennt nicht nur die Politik von Janet Yellen, Ben Bernanke oder Alan Greenspan aus eigener Anschauung, sondern hat die Fed bereits erforscht, als in den 70er- und 80er-Jahren noch Präsidenten wie Paul Volcker die Geschicke der mächtigsten Notenbank der Welt lenkten, führt die „Welt am Sonntag“ abschließend aus. 
     





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