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    Aufsichtsratsmitglied erhebt schwere Vorwürfe  2598  1 Kommentar "VW-Manager haben kriminell gehandelt"

    Ein VW-Aufsichtsratsmitglied spricht Klartext und bezeichnet das Verhalten der Volkswagen-Manager als „kriminell“. Unterdessen beteuern frühere Verantwortliche ihre Unschuld.

    Im VW-Skandal wagt sich das erste Aufsichtsratsmitglied in die Offensive. „Ich schäme mich“, bekannte Olaf Lies, zugleich Wirtschaftsminister von Niedersachsen, gegenüber „BBC“. Er schäme sich, dass die Autokäufer in Amerika nun so enttäuscht seien. VW sei ein „großer Schaden“ entstanden, weil Millionen Menschen ihren Glauben an das Unternehmen verloren hätten.

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    Die Schuld an diesem Schaden gibt Lies dem „kriminellen“ Handeln der Verantwortlichen. „Diejenigen, die erlaubt haben, dass dies geschehen kann und die, die entschieden haben, die Software zu installieren, haben kriminell gehandelt. Sie müssen deshalb dafür die persönliche Verantwortung übernehmen“, so Lies, der eine konsequente strafrechtliche Verfolgung der Verantwortlichen für die Diesel-Manipulationen fordert (Lesen Sie hierzu auch: Ex VW-Chef Winterkorn im Visier der Staatsanwaltschaft - Ermittlungsverfahren eingeleitet). Zugleich müsse der Aufsichtsrat jetzt schnell herausfinden, warum er so lange nichts von dem Einsatz der Betrugssoftware erfahren habe.

    Manipulationsentscheidung fiel bereits 2005

    Dieser will am Mittwoch über erste Ergebnisse aus den konzerninternen Ermittlungen zum Abgas-Skandal beraten. Das fünfköpfige Präsidium des Kontrollgremiums kommt nach Informationen von „dpa-AFX“ am Nachmittag zu einem erneuten Krisentreffen zusammen. Dabei soll über einen Zwischenbericht zu der Affäre gesprochen werden. Demnach fiel die Entscheidung zum Einbau der manipulierten Software bereits in den Jahren 2005 und 2006, und zwar in der Motorenentwicklung in der VW -Zentrale. Noch unklar ist, ob im Anschluss an die voraussichtlich in Wolfsburg stattfindende Sitzung mit einer Erklärung zu rechnen ist.

    Unterdessen betonten der frühere VW-Konzernchef Bernd Pischetsrieder und der frühere VW-Markenchef Wolfgang Bernhard, keine Kenntnis vom Einbau der Manipulationssoftware gehabt zu haben. Beide hätten auch keine Entscheidungen zur Entwicklung oder zum Einsatz der Software getroffen, teilten die Manager am Dienstagabend über die Rechtsanwaltskanzlei Schertz Bergmann mit.

    Finanzieller Schaden wohl höher als bisherige Rückstellungen

    Die bisherigen finanziellen Rückstellungen wegen des Abgas-Skandals dürften einem Bericht zufolge nicht für die Lösung aller Probleme ausreichen. Dies geht aus einer Antwort von Finanzvorstand Hans Dieter Pötsch auf entsprechende Fragen bei einer Manager-Versammlung hervor, wie das Fachblatt „Automobilwoche“ schreibt.

    Die veranschlagten 6,5 Milliarden Euro sind demnach vor allem für technologische Lösungen und Service-Leistungen vorgesehen. Möglicher Schadenersatz, Anwaltshonorare und andere Kosten kämen obendrauf. Ein VW-Sprecher verwies auf die Gewinnwarnung aus der vergangenen Woche fürs dritte Geschäftsquartal, wonach der angenommene Betrag für Serviceleistungen "Einschätzungsrisiken" unterliege und auch bereits klar nur den Serviceleistungen zugeordnet worden sei.

    Laut Lies könne Volkswagen nach wie vor nicht absehen, wie hoch der finanzielle Schaden für VW alleine aufgrund der notwendigen Nacharbeiten an den betroffenen Motoren, sagte Lies. Es sei noch unklar, wie viele Autos dazu etwa in die Werkstätten zurückgerufen werden müssten, „aber es muss wirklich schnell gehen.“ Die Wiederherstellung des Vertrauens habe Priorität.

    VW ruft manipulierte Autos in die Werkstatt

    VW hatte bereits am vergangenen Freitag mitgeteilt, dass von der Konzern-Kernmarke VW fünf Millionen Fahrzeuge betroffen sind. VW stellte einen Aktionsplan zur Nachbesserung von Dieselwagen mit manipulierter Software vor. Die betroffenen VW-Kunden sollen demnächst per Post informiert werden, wenn ihre Diesel-Fahrzeuge nachgebessert werden müssen. VW sprach von „Servicemaßnahmen“. Es handle sich aber nicht um eine „Sicherheits-Rückrufaktion“, weil die Sicherheit der Fahrzeuge nicht tangiert sei, sagte ein VW-Sprecher in Wolfsburg (siehe hierzu auch: VW fegt die Straßen leer - Auch Audi betroffen)

    VW-Markenchef Herbert Diess sagte in Brüssel dazu: „Wir haben einige Lösungen erarbeitet, insbesondere stehen natürlich die Kunden im Fokus im Moment.“ Die Kosten könne VW noch nicht abschätzen.

    Mit dpa-AFX



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