Aktien Frankfurt Ausblick
Dax freundlich erwartet am Ende einer trüben Woche
FRANKFURT (dpa-AFX) - Am letzten Handelstag einer bislang schwachen Woche stehen die Börsenampeln in Deutschland auf grün. Vor dem wichtigen US-Arbeitsmarktbericht am Freitagnachmittag stand der X-Dax als außerbörslicher Indikator für den deutschen Leitindex eine Dreiviertelstunde vor Börsenstart 0,89 Prozent über dem Dax-Schluss vom Vortag bei 9594 Punkten. Der Future auf den EuroStoxx 50 signalisierte am Freitag für den Leitindex der Eurozone einen rund 0,88 Prozent höheren Handelsstart.
WARTEN AUF US-ARBEITSMARKTBERICHT
Am Vortag hatte sich nach einem starken Start schnell wieder eine vorsichtige Sichtweise der Anleger durchgesetzt: Der Dax fiel um anderthalb Prozent in Richtung seines Jahrestiefs. Bei dem erwarteten neuen Stabilisierungsversuch dürfte nun die Wall Street helfen: Der Future auf den US-Leitindex Dow Jones Industrial gewann seit dem Xetra-Schluss am Vortag 0,57 Prozent.
Den Wochenausklang dürfte aber maßgeblich der September-Bericht für den US-Arbeitsmarkt prägen. Die Entwicklung des Arbeitsmarkts hat große Bedeutung für die Geldpolitik der US-Notenbank, die auf eine erste Zinsanhebung nach der schweren Wirtschaftskrise zusteuert. Analyst Michael Hewson von CMC Markets rechnet nach den ADP-Daten aus dem Privatsektor allerdings nicht mit eindeutigen Hinweisen auf den Zeitpunkt der Zinswende.
RWE UND EON BEI L&S DEUTLICH HÖHER
Unter den Einzelwerten im Dax dürften RWE und Eon erneut im Fokus stehen. Im vorbörslichen Handel stiegen sie beim Broker Lang & Schwarz (L&S) zuletzt um rund 2 Prozent. Wie die Nachrichtenagentur Bloomberg am Donnerstagabend berichtete, forderte Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel staatliche Unterstützung für Versorger, die mit der deutschen Energiewende zu kämpfen haben. Ein Händler wertete die Gabriel-Aussagen am Morgen positiv für beide Versorger-Papiere, brachte jedoch eine weitere Lesart ins Spiel: Die Kommentare könnten auch dahingehend interpretiert werden, dass die bislang gebildeten Rückstellungen der deutschen Energiekonzerne von 30 Milliarden Euro nicht ausreichen dürften.
Positiv reagierten zudem die Titel von Carl Zeiss Meditec , nachdem der Medizintechnik-Hersteller mit dem Umsatz im abgelaufenen Geschäftsjahr seine Zielvorgabe übertroffen hatte. Beim Broker Lang & Schwarz (L&S) gewannen die Papiere zuletzt 1,06 Prozent, nachdem sie im September mit einem Plus von über 5 Prozent bereits besser abgeschnitten hatten als der TecDax mit plus 2 Prozent.
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Einen Blick wert sein könnten auch die Aktien des Mobilfunkanbieters Drillisch . Im frühen Frankfurter Handel verteuerten sie sich im Vergleich zum Xetra-Schluss um zweieinhalb Prozent. Einem Händler zufolge stärkte ein Bericht im "Platow Brief" die Hoffnungen einiger Anleger, dass der Internetdienstleister United Internet an einer Übernahme des Mobilfunkproviders interessiert sein könnte. Im April war bekannt geworden, dass United Internet seinen Anteil an Drillisch auf rund 20 Prozent ausgebaut hatte. Eine Komplettübernahme von Drillisch sei allerdings nicht geplant, hatte es damals geheißen. Die Drillisch-Papiere zählen seit einiger Zeit zu den Lieblingen der Anleger.
Die vom VW-Abgasskandal gebeutelten Autoaktien waren vorbörslich unauffällig./edh/das