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     1513  0 Kommentare Gold im Bann der Glencore-Krise

    goldbarren04Hoffnungen auf neue Geldspritzen von den Notenbanken haben zuletzt für eine kräftige Erholung am weltweiten Aktienmarkt gesorgt. Hingegen kommt der Goldpreis trotz dieser Aussicht bemerkenswert wenig vom Fleck. Die Krise bei dem weltgrößten Rohstoffhändler Glencore hat Auswirkungen auch auf den Edelmetallsektor. Anleger lassen sich von den niedrigen Preisen aber nicht verunsichern, sondern kaufen vielmehr weiter kräftig physisches Gold und Silber.

    Die miserablen US-Arbeitsmarktzahlen vom September haben beim Goldpreis für einen kleinen Kurssprung gesorgt: Denn Investoren legen das Thema US-Zinserhöhung immer mehr ad acta. Gleichzeitig verstärkt sich die Spekulation, dass angesichts der schwachen Konjunkturdaten aus den USA, Japan, China und Europa die weltweiten Notenbanken die Geldschleusen schon bald deutlich weiter öffnen könnten. Diese Aussicht beflügelt die Aktienmärkte, weshalb Gold zumindest kurzfristig als Absicherung gegen Turbulenzen am weltweiten Finanzmarkt an Attraktivität verliert.

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    Yellen denkt intensiv über Strafzinsen nach

    USA_Presse_DollarDabei ist das aktuelle Umfeld eigentlich ein hervorragendes Umfeld für Edelmetalle, vor allem Gold. Zumal Fed-Chefin Janet Yellen nach der jüngsten Sitzung der US-Notenbank am 17. September erstmals Negativzinsen – sprich Strafzinsen – ins Gespräch gebracht hat. Strafzinsen wären positiv für Gold, können doch Besitzer des Edelmetalls Strafzinsen umgehen. Sollte Yellen wegen der anhaltend schwachen US-Konjunkturdaten und der Turbulenzen am Aktienmarkt tatsächlich ein neues Gelddruckprogramm, namens QE4, starten, dürfte das den Dollar schwächen und im Gegenzug die Preise von Gold und Silber merklich beflügeln.

    Glencore steckt in der Bredouille

    Kupfer in Dollar je Tonne

    Kupfer in Dollar je Tonne

    Kurzfristig stehen jedoch der weltweite Rohstoffmarkt, der Aktienmarkt und damit auch der Edelmetallbereich im Bann der Glencore-Krise. Die Aktien und die Anleihen des weltgrößten Rohstoffhändlers waren abgestürzt, ehe sie sich kräftig erholt haben. Für den jüngsten Kursanstieg haben Gerüchte gesorgt, dass der weltgrößte Rohstoffhändler offen wäre für ein Übernahmeangebot.

    Während die Aktie kräftig gestiegen ist, bedeuten derartige Nachrichten nichts anderes, als dass es Glencore sehr schlecht geht. Etliche Investoren befürchten, dass der Schweizer Konzern sein Investment Grade-Rating verlieren könnte, womit das Geschäftsmodell insgesamt in Frage gestellt werden könnte. Glencore hat aber ein Engagement von 19 Mrd. Dollar bei Derivaten und hatte Mitte Juni Nettoschulden von 29,6 Mrd. Dollar. Sollte sich die Krise bei dem Konzern verschärfen, werden Investoren spekulieren, welche Geschäftspartner von Glencore – sprich Banken – dadurch in die Bredouille kommen könnten. Sollte es bei einem weiteren Rückgang der Rohstoffpreise zu Margin Calls kommen, – sprich die Investoren müssen mehr Geld nachschießen für ihre Positionen – müssen Positionen verkauft werden. Das führt zu Druck auf die Preise von Rohstoffen und Edelmetallen.

    Viele Anleger lassen sich von den niedrigen Preisen bei Gold und Silber am Futures-Markt aber nicht verunsichern. Vielmehr nutzen Investoren die günstigen Preise, um die Edelmetallbestände weiter aufzustocken. So hat die US-Münzprägeanstalt im dritten Quartal für 397.000 Unzen Goldmünzen verkauft. Das ist das 3,5fache des Vorjahreswertes. Der Absatz von Silbermünzen erreichte rund 14,3 Mio. Unzen. Das liegt um rund 75 Prozent über dem Vorjahresniveau.

    Investoren behalten die Preise von Gold und Silber genau im Auge. Mit rund 1.135 Dollar je Unze nimmt der Goldpreis den 100-Tage-Schnitt bei 1.146 Dollar ins Visier. Deutlich aufhellen würde sich das Bild, wenn die Notierung die Marke von 1.162 Dollar knacken könnte. Sollten die Notenbanken die von den Investoren herbeigesehnten Geldspritzen nicht bald liefern, könnte es zu einer Korrektur am Aktienmarkt kommen, während der Goldpreis aus dem Seitwärtstrend der vergangenen drei Monate nach oben ausbrechen dürfte. Für Kursimpulse könnten morgen die Sitzung der japanischen Notenbank und am Donnerstag Abend um 20 Uhr die Mitschrift der jüngsten Sitzung der US-Notenbank sorgen.



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    Daniel Saurenz
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    Der ehemalige FTD-Redakteur und Börse Online-Urgestein Daniel Saurenz hat zusammen mit Benjamin Feingold das Investmentportal „Feingold Research“ gegründet. Dort präsentieren die beiden Börsianer und Journalisten ihre Markteinschätzungen, Perspektiven und Strategien samt Produktempfehlungen. Im strategischen Musterdepot werden die eigenen Ideen mit cleveren und meist etwas „anderen“ Produkten umgesetzt und für alle Leser und aktiven Anleger verständlich erläutert. Weitere Informationen: Feingold Research.
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    Verfasst von Daniel Saurenz
    Gold im Bann der Glencore-Krise Hoffnungen auf neue Geldspritzen von den Notenbanken haben zuletzt für eine kräftige Erholung am weltweiten Aktienmarkt gesorgt. Hingegen kommt der Goldpreis trotz dieser Aussicht bemerkenswert wenig vom Fleck. Die Krise bei dem weltgrößten …