Rohstoffe
Palladium zeigt sich unbeeindruckt von Erholung der chinesischen Autoverkäufe
Sorgen über die Wachstumsaussichten der chinesischen Wirtschaft lasteten während des Sommers auf den Palladium-Notierungen. In Folge der negativen Stimmungslage fielen die Preise auf mehrjährige Tiefststände. Mit einer Normalisierung des Sentiments und aufgrund von Shorteindeckungen im Futures Markt stiegen die Notierungen wieder in Richtung USD 700 pro Unze an.
Nach der starken Rallye der letzten Wochen fiel der Palladiumpreis gestern um 1,7% trotz guter Nachrichten vom chinesischen Automarkt. Die Autoverkäufe stiegen im September um 2,5% gegenüber dem Vorjahr an. Diese Zahlen spiegeln noch nicht die Ende September eingeführte Senkung der Umsatzsteuer auf Kleinwagen wider. Die Steuersenkung sollte den Autoabsatz beflügeln und dazu beitragen, den Überhang an Lagerbeständen abzubauen. Es bleibt jedoch abzuwarten, ob die Steuersenkung die Fahrzeugproduktion nachhaltig unterstützen wird. Wir gehen davon aus, dass das Umfeld auf kurze Sicht anhaltend schwierig bleiben wird und halten daher an unserer kurzfristig neutralen Einschätzung fest. Aufgrund der Erwartung des strukturellen Wachstums des weltweiten Autoabsatzes und der angespannten Angebotsseite bestätigen wir aber unsere langfristig positive Einschätzung.
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Die Stimmungslage und die Preise für Palladium haben sich aufgrund der Stabilisierung des chinesischen Autoabsatzes verbessert. Angesichts des durch China bedingten anhaltend schwierigen
Umfelds halten wir an unserer kurzfristig neutralen Einschätzung fest. Wir bestätigen dagegen unsere langfristig positive Einschätzung aufgrund des steigenden weltweiten Autoabsatzes und der
angespannten Angebotsseite. (Gastbeitrag von Carsten Menke, Commodities Research Analyst, Julius Baer)