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    Marktkommentar  38741  0 Kommentare Audi Aktie und VW-Krise: Die Chance einer Bereinigung

    Die Automarken Skoda, Seat und Porsche gehören zu 100% dem Volkswagen Konzern. Mit der  AUDI AG verhält es sich anders. Hier gibt es noch VW-fremde Anteilseigner: Die Audi Aktionäre. Obwohl  99,55%  der Audi Aktien dem VW Konzern gehören, verbleiben immerhin noch erstaunliche 192.203 freie Aktien im Umlauf. Diese werden an der Börse gehandelt. Bei einem aktuellen Kurs von etwa Euro 700,- pro Aktie summiert sich der Free Float auf über Euro 130 Mio. Schon im Mai diesen Jahres habe ich in zwei Blog Beiträgen (nach dem Besuch der Audi Hauptversammlung) auf die paradoxe Börsensituation und die fundamentale Unterbewertung der Audi Aktie hingewiesen (siehe: www.markuselsasser.com, Blog Beitrag vom 27. Mai 2015 „Audi Aktie – unterbewertet?“ und  vom 28. Mai 2015 „Audi AG - verborgene Schätze“).

    Hier der Hintergrund:
    Die Autofirma Audi ist wahrscheinlich die Perle im gesamten VW Konzern. Der Erfolgsausweis und die weltweiten Aussichten von Audi sind beeindruckend und stehen außer Frage. Weiterhin ist die  Audi AG Eigentümer der Nobelmarke Lamborghini und des Motorrad-Unternehmens Ducati. Zusätzlich hält die Audi AG 8,33% der Anteile am Erfolgs-Fußballclub FC Bayern München. Und schließlich sitzt die Audi AG auf einem riesigen Liquiditätspolster von vielen Milliarden Euro. Diese Werthaltigkeit findet in der Börsenbewertung der Audi Aktie seit Jahren keinen Niederschlag. Ein unhaltbarer Zustand. Für Details verweise ich auf meine beiden oben erwähnten Blogs vom Mai 2015. Mit dem prozentual geringen Free Float ist die Börsenexistenz der Audi-Aktie vielen Investoren gar nicht bekannt.

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    Welche Begründung wird für die Vernachlässigung der Audi Aktie angeführt? Zum einen weisen viele Marktteilnehmer darauf hin, dass ja nur noch „so wenig“ Aktien im Umlauf seien. Hierzu sollte man aber feststellen, dass es viele Unternehmen an der Börse gibt, die einen weitaus geringeren Free Float als € 130 Mio haben. Zum anderen wird auf den Gewinnabführungsvertrag mit der juristisch festgelegten Ausgleichszahlung hingewiesen. Diese sieht vor, dass nur ein sehr geringer Anteil des Gewinnes an die Audi Aktionäre ausgeschüttet wird. In 2005 waren es € 1,15 pro Aktie, in 2014 € 4,80. Das ist zwar eine beachtliche Steigerung von Jahr zu Jahr, entspricht aber lediglich etwa 5% des Jahresergebnisses. Bei dieser Betrachtung wird jedoch außer Acht gelassen, dass die freien Audi Aktionäre an der Wertsteigerung des Audi Konzerns als echte Anteilseigner teilhaben sollten. Der „strangulierende“ Gewinnabführungsvertrag stammt aus einer „anderen Zeit“  und verschleiert eine faire Betrachtung der Substanz und Qualität der Audi Aktie. Hier sind nun der neue Vorstandsvorsitzende und auch die von Daimler kommende Vorstandsfrau Christine Hohmann-Dennhardt gefordert.  Beide haben das Mandat mit alten Zöpfen, unnötigen Geldausgaben und fragwürdiger Businessethik aufzuräumen.

    Beide haben zwei konsequente Lösungsmöglichkeiten: Erstens verringert VW seinen Anteil an Audi und schafft damit ein neues Dax-Unternehmen. VW würde damit die Kontrolle über Audi behalten. Die Börsenwelt würde sich um diese neuen Audi Aktien im Dax geradezu reißen. Die Bewertung der Aktie im Dax läge auf heutiger Basis sicherlich bei einem KGV von 12-15, wenn nicht sogar höher. Hierdurch würde eine ganz enorme Wertschöpfung für den VW Konzern entstehen. Ein willkommener Finanzbeitrag bei den anstehenden Strafzahlungen, die auf Volkswagen zukommen werden. Zweitens, sollte diese Variante für VW nicht von Interesse sein, so gibt es an sich keine wirkliche Begründung für eine weiterhin extrem teure Aktiennotierung an der Börse mit Hauptversammlung, Geschäftsbericht, Personal etc. Hier sprechen wir jährlich von vielen Millionen Euro. Der konsequente Schritt wäre, so wie das ja auch andere Unternehmen machen, der Squeeze Out. Und dieser würde natürlich nur zu einer adäquaten Börsenbewertung stattfinden können. Den Status quo mit einer immer tieferen Bewertung der Audi Aktie beizubehalten, entspricht nicht dem Renommee und Ansehen, welches das neue VW-Management sich auf die Fahnen geschrieben hat. Es wird sehr interessant sein zu sehen, ob sich die VW-Führung hinter juristische Spitzfindigkeiten verschanzt oder ob sie den Elan finden, die verzwickte Situation mit Audi-Börsennotiz zu bereinigen.
     



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    Markus Elsässer
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    Gründer der ME FONDS - SPECIAL VALUES und ME FONDS - PERGAMON. Teilhaber von Rolfes & Elsässer - The Career Company.
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    Verfasst von 2Markus Elsässer
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