EUR/USD

Im Bann der US-Notenbanksitzung

Die Finanzmärkte stehen heute im Bann der US-Notenbanksitzung und so könnte auch der Kurs des EUR/USD heute um 19:00 Uhr neue Impulse für die nächsten Tage erhalten. In den letzten Monaten sind die Erwartungen der Analysten bezüglich einer Zinswende in den USA immer wieder nach hinten verschoben worden und so glauben nur noch wenige, dass es heute vonseiten der Fed ein klares Bekenntnis für eine Zinswende noch in diesem Jahr geben wird.

Die momentane Entwicklung der US-Inflation könnte Janet Yellen und das FOMC dazu verleiten, die Zinswende weiter auf die lange Bank zu schieben. Es gibt keinen Preisdruck, sondern eher das Gegenteil dessen, nämlich fallende Inflationsraten. Sowohl auf Monatsbasis als auch auf Jahresbasis ist der Trend bei der Inflation nach unten gerichtet. Die US-Preise zeigten sich im September im Vergleich zum Vorjahr unverändert und die Fed-Projektionen für die Inflationsraten liegen bei 2 Prozent Preissteigerungsrate. In solch einem Umfeld wird wahrscheinlich keine Notenbank eine nachhaltige Zinswende bzw. eine restriktivere Geldpolitik einleiten wollen.

Man wird sehen, wie die Fed mit Janet Yellen den „Eiertanz“ hinbekommt, nämlich auf der einen Seite den jüngsten konjunkturellen Entwicklungen Rechnung zu tragen und auf der anderen Seite nicht ihre Glaubwürdigkeit an den Finanzmärkten zu beschädigen. Für den EUR/USD wird es also entscheidend sein, wie die Devisenmarktakteure die Aussagen Janet Yellens interpretieren, da keine klaren Aussagen von der Fed-Chefin zu einem Zinswendetermin erwartet werden können.

Aus charttechnischer Sicht ist der EUR/USD aus dem mittelfristigen Aufwärtstrend nach unten ausgebrochen. Jedoch zeigt der Tageschart des Devisenpaares, dass sich der Kurs noch nicht weit von der mittelfristigen Aufwärtstrendlinie entfernt hat. Bevor der Kurs des EUR/USD jedoch wieder über die Aufwärtstrendlinie zurückläuft, muss erst einmal die Marke von 1,11 USD überwunden werden, denn hier befindet sich ein wichtiger Widerstandsbereich. Sollte der Kurs des EUR/USD im Nachgang zur Zinssatzentscheidung über die Marke von 1,11 USD laufen und diese Kursniveaus mit in den nächsten Tag nehmen, dann hätte der Kurs des Devisenpaares aus charttechnischer Sicht Luft bis in den Bereich um 1,1450 USD zurückzulaufen.

Sollte die wichtige Widerstandszone um die Marke von 1,11 USD im Nachgang zum Zinsentscheid halten oder gar die Marke von 1,10 USD nach unten verlassen werden, dann wäre aus charttechnischer Sicht der Weg frei bis zur nächsten Unterstützungslinie, die bei 1,08 USD liegt.