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    Börsenwert halbiert  5426  0 Kommentare Solarworld vor dem Aus? Anleger rechnen mit dem Schlimmsten!

    Solarworld droht das Aus. Eine Schadensersatzklage könnte das Schicksal des deutschen Solarpioniers endgültig besiegeln. Nichts wie raus aus der Aktie, sagen sich viele Anleger. Sie rechnen mit dem Schlimmsten.

    Beobachter trauten am Montag ihren Augen kaum. Bei einem spektakulären Aktiencrash büßte Solarworld im Tagesverlauf die Hälfte seines Börsenwerts ein. Inzwischen hat sich die Aktie wieder etwas stabilisiert, ganz erholen konnte sie sich von dem Absturz aber nicht. Was war passiert?

    Solarworld-Aktie im Jahreschart

    Am Montag eigentlich gar nichts. Der Auslöser des Crashs fand vielmehr in der Woche zuvor statt. Nur, dass ihn zu diesem Zeitpunkt kaum einer wahrnahm. Seit Jahren streitet sich Solarworld mit Hemlock Semiconductor vor Gericht. Der Siliziumlieferant pocht wegen nicht eingehaltener Verträge auf Schadensersatz in Höhe von 800 Millionen US-Dollar. Ein Urteil ist noch nicht gefallen, allerdings gaben die Richter des zuständigen US-Gerichts am Freitag eine für Solarworld folgenschwere Teilentscheidung bekannt. Die Verteidigung des Solarunternehmens basierte bislang im Wesentlichen auf dem europäischen Kartellrecht. Doch genau darauf dürfe sich Solarworld nicht berufen, entschied nun das US-Recht.

    Anleger ergreifen die Flucht

    Ohne die Anwendung des EU-Kartellrechts droht die Verteidigungsstrategie wie ein Kartenhaus in sich zusammenzubrechen. Eine Niederlage scheint damit wahrscheinlicher denn je.

    Genau das wurde den Anlegern am Montag schmerzlich bewusst. Experten gehen davon aus, dass Solarworld im Fall einer Niederlage vor dem Aus stünde. Die Rede ist von einer „existenzbedrohenden Klage“. Tatsächlich steckt das einstige Vorzeigeunternehmen der deutschen Solarbranche tief in der Krise und wird wohl auch 2015 wieder rote Zahlen schreiben. Vor wenigen Jahren stand es schon einmal Spitz auf Knopf. Um das Unternehmen zu retten, mussten Anleger damals erhebliche Zugeständnisse machen (siehe: Solarworld bietet Altaktionären Vergleich im Streit um Rettungsplan). Doch dieses Mal scheinen viele lieber die Flucht zu ergreifen. Solarworld-Chef Frank Asbeck gibt den Medien die Schuld an der Aktionärsflucht.

    Medien oder fehlende Rückstellungen – Wer ist schuld am Aktiencrash?

    „Die alarmistische und schlecht recherchierte Berichterstattung in einzelnen Medien hat dazu geführt, dass zahlreiche Aktionäre verunsichert wurden“, erklärte Asbeck dem „Handelsblatt“. Einige Medien hatten fälschlicherweise von einem Gerichtsurteil gesprochen. Das Unternehmen teilte daraufhin in einer Stellungnahme mit, dass kein Urteil gefällt wurde, sondern lediglich eine Teilentscheidung. Diese sei „prozesstechnischer Natur“. Darüber hinaus sei Solarworld weiterhin bemüht, eine außergerichtliche Einigung mit Hemlock zu erzielen.

    Die Schuld allein den Medien in die Schuhe zu schieben, greift jedoch zu kurz. In Wahrheit dürften sich viele Anleger an der Tatsache stören, dass Solarworld laut Geschäftsbericht keinerlei Rückstellungen für „ungünstige Verträge“ gebildet hat. Auch in der Stellungnahme von Montag heißt es, man sehe „keine höhere Risikoeinschätzung seit dem Prozessbeginn im März 2013 und hat dies seitdem kontinuierlich bilanziell gewürdigt.“

    Die komplette Stellungnahme finden Sie hier.




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