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    ROUNDUP  524  0 Kommentare Graphitelektroden verderben SGL das Geschäft - Aktie stürzt ab

    WIESBADEN (dpa-AFX) - Die dürre Nachfrage nach Graphitelektroden verdirbt dem angeschlagenen Kohlenstoffspezialist SGL Group gründlich das Geschäft. Nach weiteren Hiobsbotschaften will das Wiesbadener Unternehmen die rechtliche Verselbständigung des dazugehörigen Bereichs Performance Products (PP) schon Mitte 2016 abschließen - deutlich früher als geplant. Zudem denkt der Vorstand über die Schließung von Standorten und weitere Stellenstreichungen nach, wie SGL am Dienstagabend mitteilte. Im kommenden Jahr dürfte der PP-Bereich auch den Konzerngewinn nach unten drücken.

    Die SGL-Aktie reagierte am Mittwoch mit einem Kurssturz auf die Nachrichten. Bis zum Nachmittag verlor die Aktie fast elf Prozent an Wert und war damit mit Abstand Schlusslicht im SDax .

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    Der operative Gewinn (Ebit) der PP-Sparte, zu der das Geschäft mit Graphitelektroden gehört, leide unter der erneuten Schwäche in der Stahlbranche, erläuterte der Konzern die Entwicklung. "Die Situation in der Stahlindustrie ist vergleichbar mit der Lage im Höhepunkt der Finanzkrise 2008/2009", sagte SGL-Chef Jürgen Köhler. Die fehlende Nachfrage in der Branche drücke wiederum auf die Preise von Graphitelektroden.

    Diese teils mehrere Meter langen Elektroden in Form überdimensionaler Bleistiftminen werden beim Recycling von Schrottstahl eingesetzt. Je mehr Stahl wiederverwertet wird, desto mehr Elektroden werden benötigt. Allerdings erwartet SGL bei den Eisenerzpreisen neue Tiefpunkte. Damit wird das Schrottstahl-Recycling im Vergleich zu neuem Stahl noch unrentabler, was die Preise für Graphitelektroden weiter nach unten ziehen dürfte.

    SGL rechnet daher nicht mehr damit, dass sich der operative Gewinn bei PP im laufenden Jahr erheblich verbessert. Vielmehr dürfte er leicht unter dem Vorjahresniveau liegen. Für 2016 erwartet der Vorstand sogar einen "signifikanten Rückgang". Während der um Sondereinflüsse bereinigte Konzerngewinn 2015 noch unbeeindruckt von den Problemen bleiben dürfte, erwartet das Management 2016 auch konzernweit einen signifikanten Rückgang.

    Was genau künftig mit der PP-Sparte geschieht, ließ die SGL-Spitze offen. Die strategischen Optionen sollten nun beschleunigt geprüft und umgesetzt werden. Die ins Auge gefassten Standortschließungen und Stellenstreichungen könnten in diesem Jahr zu einer Belastung in mittlerer bis hoher zweistelliger Millionenhöhe führen, kündigte das Unternehmen an. Diese seien dann aber "erwartungsgemäß" größtenteils nicht zahlungswirksam. Am Donnerstag (5. November) will SGL die Zwischenbilanz für die ersten neun Monate veröffentlichen./stw/he/jha/stb




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