Rekordverlust
E.ON verbucht Verluste in Milliardenhöhe - Energiekonzern rauscht in die roten Zahlen
E.ON wird seinem Ruf als Kapitalvernichter erneut gerecht: Laut einem Zeitungsbericht muss der Energieriese in den ersten drei Quartalen einen Rekordverlust von mehr als fünf Milliarden Euro verbuchen. Hintergrund seien Abschreibungen bei der konventionellen Stromproduktion.
Wie das "Handelsblatt" mitteilte, wird Deutschlands größter Energiekonzern am Mittwoch tiefrote Zahlen von minus fünf Milliarden Euro in einem Zwischenbericht offenlegen. Der Fehlbetrag sei auf Wertberichtigungen von mehr als acht Milliarden Euro in der traditionellen Stromerzeugung zurückzuführen, berichtet die Zeitung unter Berufung auf Konzernkreise.
Alternative Energien verdrängen Altbewährtes
Darunter fällt die Stromproduktion mittels Kohle, Gas, Kernenergie und Wasserkraft. Aufgrund des Verdrängungswettbewerbs durch den zunehmenden Anteil an Wind- und Solarenergie, sind die Preise im Stromgroßhandel dramatisch abgestürzt. Innerhalb von vier Jahren fiel der Preis von 60 Euro auf knapp unter 30 Euro pro Megawattstunde.
Abwendung von den Verlustsparten
Als Konsequenz soll das defizitäre Geschäft der konventionellen Stromförderung Anfang 2016 in einem ersten Schritt mit anderen Sparten einer neuen Firma namens Uniper zugeführt werden. Im nächsten Schritt soll das Unternehmen in der zweiten Jahreshälfte an die Börse geführt werden. Nach der radikalen Aufspaltung werde sich E.ON dem Vernehmen nach nur noch auf Ökostrom, Energienetze und den Vertrieb konzentrieren. Stellenstreichungen stehen laut Betriebsrat nicht zu befüchten.
Rote Zahlen sind traurige Normalität
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Infolge des negativen Zeitungsberichts fiel der Dax-Titel zum Handelsbeginn um bis zu 1,4 Prozent auf 9,33 Euro. Nach ihrem langfristigen Tief von 7,08 Euro im September hatte die Aktie zunächst über 30 Prozent aufholen können. Mit dem angekündigten Rekordverlust steht diese Aufwärtsbewegung nun auf der Kippe. Doch Verluste müssten E.ON-Aktionäre leidlich gewohnt sein: In der Fünf-Jahresfrist weist die Aktie ein Wertverlust von insgesamt 57 Prozent auf.
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